Vermischtes

Gründungsboom bei Physiotherapiepraxen

  • Dienstag, 21. Februar 2023
/romaset, stock.adobe.com
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Berlin – In Deutschland gibt es immer mehr Physiotherapiepraxen. Ihre Zahl stieg zwischen den Jahren 2018 und 2021 von rund 35.000 auf etwa 40.100. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent, wie aus dem Barmer-Heilmittelreport 2022 hervorgeht.

„In den letzten Jahren haben sich die Vergütungen der Krankenkassen für die Physiotherapie deutlich erhöht“, sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Das habe zu einem Niederlassungsboom geführt.

Straub betonte, Versicherte hätten damit mehr Möglichkeiten, eine geeignete Physiotherapiepraxis zu finden. Das sei aber nur ein Schritt hin zu einem besseren Zugang zur Versorgung. Die Attraktivität des Berufsbildes hänge auch von einem angemessenen Einkommen für angestellte Physiotherapeuten ab.

Eine Ursache des Trends zur Niederlassung kann aus Sicht der Barmer sein, dass Selbstständige in vollem Um­fang von Vergütungserhöhungen profitierten, die bundesweit mehr als 100.000 angestellten Physio­therapeuten nur zur Hälfte.

Deren Zahl sei in den Jahren 2018 bis 2021 um gut zehn Prozent gestiegen. Da die Menge der Verordnungen nahezu gleichgeblieben sei, habe sich für die wachsende Zahl der Praxen die Arbeitsmenge im Schnitt um sechs Prozent reduziert. Die Anzahl der abgerechneten Verordnungen je Praxis entwickelte sich bundesweit von 9.743 im Jahr 2018 auf 9.191 Verordnungen im Jahr 2021.

Laut dem Heilmittelreport ändern die steigenden Praxiszahlen nichts an den spürbaren regionalen Unter­schie­den in der Versorgung mit physiotherapeutischen Leistungen wie Krankengymnastik oder Lymphdrai­nage.

So betreute eine Praxis in Sachsen-Anhalt im Jahr 2021 durchschnittlich 390 Patienten, im Saarland waren es 243. Auch drei Jahre zuvor hatten beide Länder mit 466 beziehungsweise 276 Patienten die größten regiona­len Unterschiede markiert.

Ein anderes Bild zeigt sich bei der durchschnittlichen Zahl von Versicherten. Während in Sachsen im Jahr 2021 ein Betrieb pro 1.326 Versicherte praktizierte, lag dieser Wert in NRW, Bremen und Hamburg mit etwa 2.300 deutlich höher.

EB

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