Krankenkasse: Mehr Transparenz bei Physio- und Ergotherapie nötig

Magdeburg – Aus Sicht der Barmer-Krankenkasse in Sachsen-Anhalt ist beim Einsatz von Heilmitteln wie Physio- und Ergotherapie mehr Transparenz erforderlich. „Dies würde deren patientenorientierten Einsatz weiter stärken“, sagte Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann heute.
Laut einer Analyse der Krankenkasse wird in Sachsen-Anhalt pro Person mehr für Physio- und Ergotherapie ausgegeben als in vielen anderen Bundesländern. Die Ausgaben für sogenannte Heilmittel lagen den Angaben zufolge im Jahr 2020 mit 161,25 Euro je Versichertem 32 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Die deutlichen regionalen Unterschiede seien rein medizinisch nicht erklärbar, so Wiedemann weiter. „Im Sinne der Patientinnen und Patienten ist mehr Transparenz zum Nutzen und zum medizinisch angemessenen Einsatz von Heilmitteln erforderlich.“
Bei den physiotherapeutischen Leistungen würden in den östlichen Bundesländern eher die „vom Patienten passiv erlebten Arten der Physiotherapie dominieren“. Neben der sogenannten Manuellen Therapie gehörten dazu auch die Wärme- und Kältetherapie sowie Massagen.
In den westlichen Bundesländern werde hingegen in erster Linie Krankengymnastik verordnet. Diese beinhalteten mehr aktivierende Elemente und Anleitungen zur Selbstübung.
In Sachsen-Anhalt sind den Angaben einer Sprecherin zufolge etwa 260.000 Menschen bei der Barmer versichert. Das entspreche einem Anteil von rund 13 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten im Land. Bundesweit sind es rund 8,7 Millionen Versicherte.
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