Hartmann muss Umsatzrückgang hinnehmen

Heidenheim – Nach den Zuwächsen im ersten Jahr der Pandemie hat der Medizinartikelhersteller Paul Hartmann 2021 einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn verzeichnen müssen. Besonders stark ging die Nachfrage im Bereich Infektionsmanagement zurück.
Dort fiel der Umsatz 19,3 Prozent geringer aus als noch im Vorjahr, wie eine Sprecherin vorgestern in Heidenheim mitteilte. Grund für die gesunkene Nachfrage seien die hohen Lagerbestände bei den Kunden.
Der Umsatz ging im Geschäftsjahr 2021 um 5,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn der Gruppe blieb mit 97 Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (112,9 Millionen ). Im Bereich der Wundversorgung konnte Paul Hartmann seine Umsätze zwar steigern (plus 9,7 Prozent), diese blieben den Angaben zufolge aber deutlich unter der Marktentwicklung vor der Pandemie zurück.
Für das neue Geschäftsjahr rechnet der Konzern weiter mit einem moderaten Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Die Pandemie erschwert demnach die Prognose. Mögliche Auswirkungen des Ukraine-Kriegs seien nicht absehbar und dabei noch nicht berücksichtigt, hieß es.
Der Hersteller von Verbandmaterial, Desinfektionsmittel und Windeln beschäftigt rund 10.600 Menschen, davon rund 4.400 in Deutschland. Die Zahl der Beschäftigten blieb im Jahr 2021 stabil.
Die Schließung der Produktion für Wundmanagement am Firmensitz in Heidenheim ist inzwischen aber beschlossene Sache. Bis 2024 soll der Betriebsteil geschlossen werden.
Der Konzern einigte sich mit Arbeitnehmervertretern darauf, bis April 2023 keine Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft abzubauen. Im Bereich Wundmanagement waren zuletzt rund 120 Menschen beschäftigt. Die Produktion soll nach Polen verlegt werden.
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