Haseloff für neue Regeln bei Medizinstudium

Berlin/Magdeburg – Aufgrund des drohenden Ärztemangels hat sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bei der Vergabe von Studienplätzen für mehr Freiheiten für die Länder ausgesprochen. „Viele haben die Größe des Problems noch nicht erkannt“, sagte der CDU-Politiker vor Beratungen der ostdeutschen Regierungschefs.
Bis 2030 gingen viele Ärzte im Osten in den Ruhestand. Haseloff plädiert deshalb für eine Änderung des entsprechenden Staatsvertrags, um mehr Absolventen nach dem Medizinstudium in den jeweiligen Ländern halten zu können.
Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen wie Medizin ist die Studienplatzvergabe bundeseinheitlich geregelt. In mehreren Ländern wird bemängelt, dass viele junge Menschen, die aus anderen Teilen Deutschlands zum Studium in den Osten kommen, die Region nach dem Abschluss wieder verlassen.
Ohne Änderungen werde man bestimmte demografische Probleme nicht mehr bewältigen können, warnte Haseloff. Eine Option wäre etwa, mehr Medizinstudienplätze an Landeskinder zu vergeben und sie auf diese Weise stärker an ihre Heimat zu binden. Die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze allein helfe dagegen nicht, um den Fachkräftemangel zu beheben, so der CDU-Politiker.
Neben der Gesundheitsversorgung wollen die Regierungschefs in Berlin auch über die Themen Wasserstoffstrategie, Landwirtschaft und Verkehr beraten. Haseloff, der aktuell Vorsitzender der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz ist, drängt auf eine bessere Infrastrukturanbindung der neuen Bundesländer an Berlin.
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