Ärzteschaft

Hausärzte in Niedersachsen gut erreichbar

  • Montag, 26. Juni 2017
/WavebreakMediaMicro, stock.adobe.com
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Hannover – Nahezu alle Bürger in Niedersachsen haben derzeit unmittelbaren Zugang zur hausärztlichen Versorgung in ihrem Wohnort. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) heute mit Hinblick auf eine eigene Erhebung hingewiesen.

Demnach finden 96,1 Prozent der Bürger in ihrer Gemeinde einen Hausarzt. 3,9 Prozent oder 452.644 Einwohner müssen auf Nachbargemeinden ausweichen. „Noch ist die Erreichbarkeit von Hausärzten in Niedersachsen gut“, sagte der stellvertretende KV-Vorstandsvorsitzende Jörg Berling heute in Hannover.

Fünf Minuten im Schnitt

Berling weist zudem darauf hin, dass für die meisten Niedersachsen die Entfernungen zum Hausarzt nicht zu groß ist. Laut Analyse erreichen 97 Prozent der rund 7,8 Millionen Einwohner innerhalb von zehn Minuten einen niedergelassenen Hausarzt. Der Mittelwert für die Erreichbarkeit eines Hausarztes liegt in Niedersachsen demnach bei fünf Minuten. Nur drei Prozent der Patienten benötigten zwischen elf und 20 Minuten mit dem Auto zum Hausarzt, hieß es aus der KV.

„Im fachärztlichen Bereich konnte die gesetzlich vorgeschriebene Terminservicestelle der KV seit Januar 2016 bis heute alle Terminwünsche von Patienten erfüllen. Kein Patient musste bisher an ein Krankenhaus vermittelt werden“, erläuterte Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN.

Fördermittel aus Strukturfonds

Die gute Versorgung erhalte sich aber nicht von selbst. Barjenbruch wies auf die Maßnahmen der KV hin, die darauf zielen, die Leistungsstärke der haus- und fachärztlichen Versorgung auch in Zukunft zu sichern und drohendem Ärztemangel entgegenzuwirken.

„Sie reichen von der Organisation der Verbundweiterbildung für Ärzte in der Weiterbildung über frühzeitige Informationen für Medizinstudenten zu späteren Niederlassungsmöglichkeiten bis hin zu Pilotprojekten wie einer KV-Eigeneinrichtung und einem Patientenmobil“, sagte Barjenbruch. Er betonte, für die langfristige Sicherstellung gebe es kein Patentrezept. „Vielmehr sind Lösungen gefragt, die auf die spezifischen Bedingungen vor Ort zugeschnitten sind“, so der KV-Chef.

Die KV weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass sie spezielle Fördergebiete für das zweite Halbjahr 2017 ausgeschrieben hat. Insgesamt sollen 16 Hausarzt­niederlassungen in Niedersachsen eine finanzielle Unterstützung aus einem Strukturfonds erhalten. Den Antragstellern werde ein Investitionskostenzuschuss von bis zu 60.000 Euro gewährt. In einigen Regionen gebe es zusätzlich eine Umsatz­garantie. „Die Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung über den Strukturfonds zahlt sich aus – im vergangenen Jahr haben wir bereits 20 freie Arztsitze neu besetzt“, sagte Barjenbruch.

Derzeit versorgen 14.658 niedergelassene Ärzte, psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten die rund 7,8 Millionen Kranken­versicherten in Niedersachsen.

hil

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