Hofmeister: Schutzschirm für Praxen muss dringend verlängert werden

Berlin – Eine Verlängerung des Schutzschirmes für die vertragsärztlichen Praxen hat heute erneut Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), gefordert. Dies sei für die Aufrechterhaltung der ambulanten medizinischen Versorgung dringend erforderlich.
Man erwarte, dass der Bundestag den Schutzschirm für die Dauer der Coronapandemie auf die ambulante Versorgung ausdehnt, so wie das für die Krankenhäuser auch passiere, betonte Hofmeister. Er wies auf die schwierige und angespannte Situation in den Praxen hin.
In den hausärztlichen Praxen beispielsweise würden täglich fast eine Million schwerkranke Patienten behandelt. Dazu kämen all diejenigen, die getestet werden müssten, die Sorgen und Ängste hätten, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Elf von zwölf COVID-19-Kranken würden ambulant versorgt und müssten nicht ins Krankenhaus. „Das heißt, die Praxen sind unter hoher Last“, konstatierte Hofmeister.
Daneben gebe es aber auch Praxen, die wegen der Ansteckungsgefahr und der Sorge der Bürger vor einer SARS-CoV-2-Infektion weniger Patienten und infolgedessen deutliche Umsatzeinbrüche zu verzeichnen hätten, sagte Hofmeister. In der Regel seien das Spezialpraxen, die in der Versorgung dringend gebraucht würden. „Auch deshalb brauchen wir dringend den Schutzschirm“, betonte der stellvertretende KBV-Chef.
Zugleich mahnte Hofmeister eine Nachbesserung der Impf-Priorisierung an. „Wir fordern dringend, dass die Kolleginnen und Kollegen und deren Mitarbeitenden, die in der ersten Reihe stehen und Patienten behandeln mit unklarem Infekt-Status, die in die Hälse gucken, die Abstriche machen, auch primär gegen COVID geimpft werden“, betonte er. Es sei absolut notwendig, dass sie in ersten Impf-Serien bedacht würden.
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