Hohe Inflation und Kostensteigerungen treiben Kliniken in die roten Zahlen

Wetzlar – Die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden für die Krankenhäuser immer mehr zum Problem. Während die Inflationsrate und die Kostensteigerungen nach Angaben des Klinikverbunds Hessen bei rund acht Prozent liegen, steigt die Vergütung für Krankenhausleistungen nur um etwas mehr als vier Prozent.
„Bis zum Jahr 2019 konnten Kostensteigerungen wenigstens teilweise durch Leistungssteigerungen ausgeglichen werden“, erläuterte der Geschäftsführer des Verbundes, Reinhard Schaffert. Dies sei aber wegen der in der Pandemie gesunkenen Fallzahlen und wegen des Fachkräftemangels nicht mehr möglich.
Daher klaffe bei den Krankenhäusern bei den Betriebskosten eine Lücke. „Im Prinzip machen Krankenhäuser inzwischen mit jeder Behandlung einen Verlust, weil die gestiegenen Kosten für Medizintechnik, Material und Personal nicht mehr durch die Vergütung gedeckt werden“, so Schaffer.
Die Steigerung des Landesbasisfallwertes als Grundlage der Krankenhausabrechnung beruhe auf den Kostensteigerungen des letzten Halbjahres 2021 und des ersten Halbjahres 2022 – also teilweise noch vor Beginn des Krieges in der Ukraine und vor dem starken Anstieg der Inflation. Zudem sei er gesetzlich begrenzt.
Schaffer warnte, die Kliniken im Land könnten die Lücke zwischen den angestiegenen Betriebskosten und den Vergütungen nicht schließen – nötig sei ein wirksamer Inflationsausgleich. „Die Zuschüsse des Bundes, die lediglich die Energiekostensteigerungen ausgleichen sollen, reichten nicht aus“, hieß es aus dem Klinikverbund.
Im Klinikverbund Hessen haben sich die hessischen Krankenhäuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft sowie die hessischen Spitzenverbände der Trägerorganisationen zusammengeschlossen, das sind der hessischer Landkreistag sowie der Städtetag und der Städte- und Gemeindebund des Landes.
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