Ärzteschaft

Intensivmediziner für vermehrte Behandlung von Coronapatienten mit Paxlovid

  • Montag, 29. August 2022
/picture alliance, dpa, Fabian Sommer
/picture alliance, dpa, Fabian Sommer

Berlin – Intensivmediziner werben für eine vermehrte Verabreichung des Coronamedikaments Paxlovid, um schwere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern und damit die Kliniken in Deutschland zu entlasten.

„Ich glaube tatsächlich, dass die stärkere Behandlung mit diesem Medikament dazu beitragen könnte, dass weniger Coronapatienten mit einem schweren Verlauf auf den Intensivstationen behandelt werden müssen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Marx betonte, die Studiendaten wiesen darauf hin, dass die Verabreichung von Paxlovid gerade zu Beginn einer Infektion einen schweren Verlauf verhindern könne. „Wenn die Behandlung mit dem Medikament ange­zeigt ist und der Patient dies auch möchte, sollten Ärzte dies auch stärker als bislang tun“, sagte der Medi­ziner. Seine Hoffnung sei, dass dadurch ein Teil der schweren Krankheitsverläufe ausbleibe.

Für einen verstärkten Einsatz von Paxlovid zur Verhinderung schwerer Coronafälle wirbt auch Bundesgesund­heitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er hat Hausärzten dafür den Weg geebnet, dass diese Paxlovid verordnen und auch an die Patienten abgeben können – ohne einen Umweg über eine Apotheke.

DIVI-Präsident Marx rief die Ständige Impfkommission (STIKO) zugleich dazu auf, rasch klare Regeln für neue Impfstoffe gegen Varianten des Coronavirus festzulegen. „Sobald es neue Impfstoffe gibt, die auch gegen die neueren Virusvarianten wirken, würde ich mir wünschen, dass wir von der STIKO schnell eine Empfehlung bekommen, für welche Alters- und Berufsgruppen eine Verabreichung der neuen Vakzine sinnvoll ist“, sagte Marx.

Der DIVI-Präsident forderte, der Ärzteschaft rasch einen Leitfaden zu geben, in welchen Fällen eine solche zu­sätzliche Impfung angezeigt sei, beispielsweise in Gesundheits- und Pflegeberufen. Biontech/Pfizer und Mo­derna wollen bald einen Coronaimpfstoff bereitstellen, der auf die Omikron-Variante abgestimmt ist.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung