Internisten rufen Politik zur Stärkung der Geriatrie auf

Berlin – Der Berufsverband der Deutschen Internistinnen und Internisten (BDI) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) rufen die Politik auf, die Geriatrie als Teil der Inneren Medizin zu stärken. Dies sei wichtig, um Pflegebedürftigkeit zu reduzieren und so einem drohenden Pflegekollaps vorzubeugen, so BDI und DGG.
„Wir sprechen bei der drastisch zunehmenden Pflegebedürftigkeit der Menschen in unserer Gesellschaft immer nur darüber, wie wir Pflege künftig organisieren und finanzieren können“, sagte BDI-Präsidentin Christine Neumann-Grutzeck.
Man müsse aber viel früher ansetzen und Pflegebedürftigkeit verringern. Das sei möglich, wenn die Politik die Rahmenbedingungen dafür schaffe, betonte sie. Ein Schlüssel ist nach Ansicht der Verbände die Geriatrie.
„Die Notwendigkeit der fachärztlichen Geriatrie wird völlig unterschätzt“, sagte DGG-Präsident Michael Denkinger. Man benötige die Altersmedizin in qualitativ hochwertiger Weise als Facharztdisziplin und daneben weiterhin in der Zusatzweiterbildung.
Egal ob haus- oder fachärztlich, ambulant oder stationär – geriatrische Aspekte gehörten aufs Tableau, um konsequent Funktionalität und Eigenständigkeit zu fördern, sagte er. Die Geriatrie als Teil der Inneren Medizin biete in ihren akuten, frührehabilitativen und rehabilitativen Ansätzen große Chancen, der Pflegebedürftigkeit aktiv entgegenzuwirken.
BDI und DDG fordern daher, „Pflegebedürftigkeitsprävention“ in jedem Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen mitzudenken, zum Beispiel bei der geplanten Krankenhausreform.
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