Altersmediziner warnen vor Finanzkollaps geriatrischer Rehakliniken

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) macht sich für bessere Rahmenbedingungen der geriatrischen Rehabilitation stark. Aktuell sei der Großteil der 168 geriatrischen Rehabilitationsklinken in Deutschland mit massiven Finanzierungsproblemen konfrontiert, mahnt die Fachgesellschaft.
Viele Einrichtungen seien gezwungen zu schließen oder Betten abzubauen. Nicht zuletzt angesichts der demografischen Entwicklung sieht die Fachgesellschaft dadurch eine flächendeckende geriatrische Rehabilitation deutlich gefährdet.
So erhalten laut DGG viele Kliniken für die vollstationäre geriatrische Rehabilitation von den Krankenkassen weniger als 250 Euro pro Tag und Patient. Eine angemessene therapeutische und pflegerische Versorgung rund um die Uhr sei damit kostendeckend nicht mehr zu leisten, hieß es.
„Deswegen müssen wir jetzt dringend für den Erhalt und Ausbau der geriatrischen Rehabilitationskliniken kämpfen“, betonte DGG-Präsident Markus Gosch. Nur so lasse sich die Pflegebedürftigkeit einer ganzen Generation deutlich verringern.
Zudem verbessere eine ausreichende Vergütung der geriatrischen Rehabilitation nicht nur die Lebensqualität älterer Menschen, sondern trage auch maßgeblich zur Reduzierung der Pflegekosten und zur Entlastung der Akutkliniken bei.
Ein weiterer Kritikpunkt der Altersmediziner: Während der Basisfallwert in Akutkliniken die Basis für eine einheitliche Leistungsvergütung bildet, werden die Tagessätze der Rehabilitationskliniken weiterhin individuell zwischen Krankenkassen und Rehabilitationskliniken vereinbart. Auch dies gelte es nachzubessern: „Wir brauchen eine verlässliche Finanzierungsgrundlage für alle.“
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