Ausland

Israel meldet Allzeithoch an Neuinfektionen

  • Dienstag, 14. Juli 2020
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Tel Aviv – Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 hat in Israel ein Allzeit­hoch erreicht. Wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte, wurden für gestern 1.681 Fälle gemeldet – so viele wie nie zuvor an einem Tag in dem Land seit Beginn der Pan­demie.

Getestet wurden an dem Tag 25.825 Menschen, die Ansteckungsquote betrug demnach 6,5 Prozent. Auch dies ist ein Höchstwert. Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 41.200 Infizierte registriert. Aktive Fälle gab es zuletzt etwa 21.400, davon waren mehr als 170 schwer erkrankt.

Zum Vergleich: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte Mitte Mai in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. In Deutschland wurden dem Robert-Koch-Insti­tut von den Gesundheitsämtern zuletzt 412 neue Infektionen binnen eines Tages gemel­det. Deutschland hat etwa neun Mal mehr Einwohner als Israel.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Kri­senmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik. Vorgehalten wer­den ihm unter anderem zu schnelle, umfassende Lockerungen. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 20 Prozent.

Zur Abmilderung der ökonomischen Konsequenzen hat die Regierung ein milliarden­schwe­res Hilfspaket beschlossen. In mehreren Städten gelten für Viertel Ausgangs­be­schränkungen.

Oppositionsführer Jair Lapid bemängelte, dass die Regierung noch immer keinen Corona­sonderbeauftragten präsentiert habe, obwohl sie dies längst habe machen wollen. Der frühere Außenminister Avigdor Lieberman bezeichnete Netanjahu als gescheitert.

Die palästinensischen Behörden im Westjordanland vermeldeten heute derweil 185 neue Fälle für die vergangenen 24 Stunden. Dort gibt es derzeit etwa 1.100 aktive Fälle. Insge­samt wurden in dem Gebiet bislang 6.692 Infektionen registriert, davon fast 4.500 im Raum Hebron. Zurückgeführt wird dies vor allem auf Hochzeitsfeste. Ein teilweiser Lock­down wurde bis Sonntagmorgen verlängert, dann wäre er zwei Wochen in Kraft.

dpa

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