Vermischtes

Karagiannidis: Vernetzte Versorgung muss kommen

  • Mittwoch, 13. Dezember 2023
Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DIVI). /picture alliance, EPA, CLEMENS BILAN
Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DIVI). /picture alliance, EPA, CLEMENS BILAN

Berlin – Eine vernetze Gesundheitsversorgung muss möglichst zeitnah umgesetzt werden, so der Tenor der gestrigen Diskussionsrunde AOK-Forum live.

Christian Karagiannidis, Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DIVI), skizzierte ein Bild sektorenübergreifender Strukturen – angefangen bei Universitäten über Krankenhäuser bis in die Hausarztpraxen. Dies sei der wesentliche Schlüssel, die Patientinnen und Patienten gut zu versorgen, so Karagiannidis.

Er betonte, hierzu müssten die Krankenhausstrukturreform und die Reform des Rettungsdienstes im ersten Quartal 2024 dringend auf den Weg gebracht werden. „Die Krankenhausreform ist ein absolutes Muss, genauso wie die Notfallreform.“

Hierbei seien die Digitalisierung und die Vernetzung aller Bereiche – ambulant, stationär und Notfallauf­nahmen – zwingend notwendig. Durch den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen müssten die vorhandenen Kapazitäten richtig verteilt und besser genutzt werden.

Silke Gebel (Grüne), Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Berliner Abgeordnetenhaus, plädierte dafür, bei der Ausgestaltung der Krankenhausreform konstruktiv mitzuverhandeln. „Wir müssen dieses Thema in Verzahnung mit dem ambulanten Sektor und auch mit Brandenburg angehen.“

Es drohe ein „Desaster“, sollte die Krankenhausreform scheitern, warnte Christian Zander, gesundheits­politischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Intersektoral gedacht, seien ambulant-stationäre Zentren sinnvoll, diese könnten eine wichtige Lotsenfunktion übernehmen.

„Wir müssen jetzt vorpreschen, denn wenn wir auf die Krankenhausreform warten, werden wir die ersten Effekte erst 2027 sehen“, betonte Karagiannidis. Gerade im Nordosten gäbe es genug Regionen, die schwer zu versorgen seien.

Ähnlich argumentierte Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost. Zwar sei klar, dass ein solch komplexer Reformprozess viele Aushandlungsrunden brauche, Veränderungen müssten aber jetzt kommen – 2027 sei viel zu spät.

EB/aha

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