Kassenärztliche Vereinigung Thüringen: Krankenhäuser können keine Hausarztmedizin

Weimar – Pläne zur Öffnung von Krankenhäusern zur hausärztlichen Versorgung lehnt die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen vehement ab. In einer gestern beschlossenen Resolution heißt es, die wohnortnahe medizinische Grundversorgung der Bevölkerung dürfe nicht durch Abwanderung des Praxispersonals in die Kliniken gefährdet werden.
„Im anonymen Betrieb eines Krankenhauses geht die traditionelle Bindung von Patienten an ihren Hausarzt verloren. Die Kenntnis der Lebens- und Krankheitsgeschichte ist aber ein entscheidendes Qualitätsmerkmal in der Hausarztmedizin“, so wird in der Resolution betont.
Zudem würden die Praxisteams immer von anwesenden Ärztinnen beziehungsweise Ärzten mit Facharztprüfung geführt, während in Krankenhausambulanzen überwiegend Ärzte in Weiterbildung eingesetzt werden. Es wäre „grundfalsch, angesichts der demografisch bedingten Ausdünnung der flächendeckenden Versorgung mit Haus- und Fachärzten auf Experimente mit ungewissem Ausgang zu setzen statt auf eine Stärkung und Konzentration der bewährten Strukturen“.
Wo es noch inhabergeführte Arztpraxen gibt, sollte im Interesse der Patientenversorgung vorrangig deren Fortbestand gesichert werden, so die Vertreterversammlung der KV Thüringen.
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