Politik

Katholische Krankenhäuser wollen Begleitung Sterbender stärken

  • Freitag, 28. Oktober 2016
Uploaded: 25.11.2014 12:07:54 by mis
/dpa

Münster – Die rund 400 katholischen Kliniken in Deutschland verpflichten sich zu einer hochwertigen und würdevollen Begleitung Sterbenskranker durch Palliativmedizin und hospizliche Begleitung. Auch den Themen Trauer und Sterbebegleitung müsse in den Krankenhäusern der entsprechende Raum zukommen. Dabei müssten die Angehöri­gen der Sterbenden mit im Blick sein, erklärte der Katholische Krankenhausverband Deutsch­lands (KKVD) heute in Berlin.

Der KKVD-Vorsitzende, der Osnabrücker Generalvikar Theo Paul, unterzeichnete bei der Mitgliederversammlung in Münster die Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Char­ta zur Betreuung sterbender und schwerstkranker Menschen in Deutschland. Mit der Char­ta soll Sterbebegleitung als ein Menschenrecht eingestuft werden. „Der KKVD un­ter­stützt den Charta-Prozess, der für das Recht auf Sterbebegleitung unter würdevollen Bedingungen eintritt, mit seinen rund 400 katholischen Mitgliedshäusern seit Beginn der Initiative“, sagte KKVD-Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin. „Mit den Handlungsem­pfehlungen erhalten die Kliniken konkrete Umsetzungsanreize für ihr Engagement um eine hochwertige Versorgung im Palliativbereich.“

In 304 katholischen Akutkliniken sei Palliativkompetenz vorhanden, betonte die Ge­schäfts­führerin. Allein 130 katholische Krankenhäuser unterhielten stationäre Pallia­tiv­einheiten, 53 verfügten über sogenannte Palliativ-Care-Teams.

„Wo Menschen sterben, muss fachlich qualifiziertes Personal zur Verfügung stehen, um den sterbenden Patienten seinen Bedürfnissen entsprechend palliativ versorgen und begleiten zu können, beispielsweise in Gestalt multiprofessioneller Palliativdienste“, so Rümmelin. Diese Kompetenzen müssten bereits in der ärztlichen und pflegerischen Ausbildung und dann im Rahmen der beruflichen Fortbildung vermittelt werden.

Von 868.356 Verstorbenen in Deutschland starben im Jahr 2014 rund 403.787 Men­schen im Krankenhaus, also fast jeder Zweite. Rümmelin zufolge wird sich dies auch in absehbarer Zukunft nicht ändern, trotz der Zielsetzung, durch die Stärkung der allge­mei­nen ambulanten Palliativversorgung ein möglichst langes Verbleiben in der vertrauten Umgebung zu garantieren.

Es müssten nun Rahmenbedingungen geschaffen werden, um eine hochwertige Pallia­tiv­kompetenz in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und der häuslichen Umgebung auch finanziell abzusichern, so Rümmelin.

kna

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