Papst warnt katholische Krankenhäuser vor Kosten-Nutzen-Denken

Vatikanstadt – Katholische Krankenhäuser sollten sich nach Ansicht von Papst Franziskus vor einem rein betriebswirtschaftlichen Denken hüten. Eine solche Mentalität versuche weltweit, die Gesundheitspflege den Gesetzen des Marktes zu unterwerfen und schließe am Ende die Armen aus, warnte der Papst in seiner heute veröffentlichten Botschaft zum katholischen Welttag der Kranken 2018. Aus christlicher Sicht müsse es darum gehen, die „Person des Kranken in ihrer Würde“ zu achten und „immer im Mittelpunkt des Behandlungsprozesses“ zu halten.
Der Welttag der Kranken wird immer am 11. Februar begangen. Thema des Welttages 2018 ist „die mütterliche Sorge der Kirche“ für kranke Menschen. Diese Sorge, so der Papst, habe in ihrer 2000-jährigen Geschichte zahlreiche Initiativen hervorgebracht. In Ländern mit ausreichendem Gesundheitswesen, wie etwa in Europa, sollten katholische Gesundheitseinrichtungen und Dienste die menschliche Person in den Mittelpunkt der Therapie stellen. Außerdem brauche es dort „wissenschaftliche Forschung in der Achtung für das Leben“, so der Papst.
In Ländern mit ungenügendem Gesundheitswesen biete die Kirche das ihr Mögliche, um Kranke zu pflegen, die Kindersterblichkeit zu senken und schwere Krankheiten zu bekämpfen. „Überall versucht sie zu behandeln, auch wenn sie nicht imstande ist zu heilen“, heißt es in der Papstbotschaft.
Die Aufgabe zu heilen und sich um psychisch wie körperlich kranke Menschen zu kümmern, werde „immer eine notwendige und wesentliche Aufgabe bleiben“, angefangen von einzelnen Pfarrgemeinden bis hin zu großen, spezialisierten Behandlungszentren. Der Papst lobte zudem „die Zärtlichkeit und die Beharrlichkeit“, mit der sich viele Familien um ihre eigenen Kinder, Eltern oder Verwandten kümmern, die chronisch krank oder schwerbehindert sind.
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