KBV: Ärzten dürfen keine Kosten bei der Anbindung an Telematikinfrastruktur entstehen
Berlin – Ärzten und Psychotherapeuten dürfen keine Kosten für die technische Anbindung ihrer Praxen an die Telematikinfrastruktur (TI) entstehen. Das fordert Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), in einem Interview mit KV-on. Ende nächster Woche soll das Schiedsamt über die Finanzierung entscheiden. „Unser Ziel ist es, dass der Arzt keinerlei Kosten übernehmen muss. Ganz egal, wann er die TI einführt“, so Kriedel.
Das Problem sei, dass die erforderliche Technik zu Beginn des Rollouts erwartungsgemäß hoch sei, die Krankenkassen es bislang jedoch ablehnten, die Kosten für die technische Ausstattung und die Betriebskosten in voller Höhe zu übernehmen. Sie weigerten sich, die voraussichtlichen Kosten für den aktuell verfügbaren Konnektor zu tragen und orientierten sich in der Verhandlung an dem möglichen Preis eines Modells, das frühestens in einem Jahr zur Verfügung stehen wird.
Im Sinne eines zeitnahen Starts der TI plädiert Kriedel für eine praxisnahe und faire Lösung. So könnten die Vereinbarungen beispielsweise angepasst werden, wenn die Preise für die Konnektoren im Laufe der Zeit sinken würden. Eine schnelle Ausstattung der Praxen mit der erforderlichen Technik sei zwingend notwendig. Zumal Praxen, die am 1. Juli 2018 noch nicht an die TI angebunden seien, spürbare Honorarkürzungen drohten.
„Der Arzt sollte in Ruhe prüfen, zu welchem Zeitpunkt er einsteigt, ob er die Geräte nehmen will, die jetzt schon auf dem Markt sind oder abwarten will, ob andere auf den Markt kommen“, betonte der KBV-Vorstand. Allerdings solle dabei berücksichtigt werden, dass die Industrie rund 150.000 Praxen von Ärzten und Zahnärzten mit der neuen Technik ausstatten müsse, sagte er.
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