KBV verlangt erneut Coronabonus für Medizinische Fachangestellte

Berlin – Der Entwurf des Pflegebonusgesetzes löst beim Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) keine Begeisterungsstürme aus. Im Gegenteil: Es sei zutiefst enttäuschend, dass die Medizinischen Fachangestellten (MFA) beim Coronabonus erneut leer ausgehen sollen, konstatierten die KBV-Vorstände Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Thomas Kriedel.
„Es ist schlichtweg unfair, dass Hunderttausende MFA, die die Impfkampagne am Laufen halten, zum wiederholten Male zu kurz kommen“, so der dreiköpfige Vorstand. Ohne MFA wären die bislang mehr als 84 Millionen Coronaimpfungen allein in den Praxen gar nicht möglich gewesen – ganz abgesehen von der regulären Versorgung der Patienten, die tagaus, tagein zu bewältigen sei.
In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekundet der KBV-Vorstand seine Solidarität mit der Forderung der MFA und appelliert an die Bundesregierung, den Gesetzentwurf noch einmal zu überdenken.
„Wir erachten einen staatlich finanzierten Bonus auch für die MFA für sinnvoll und hoffen, dass der Gesetzgeber hier noch einmal abwägt“, erklärte KBV-Vorstandsvorsitzende Gassen. Eine Würdigung des außerordentlichen Engagements in Pandemiezeiten sei überfällig.
KBV-Vize Hofmeister erinnerte daran, dass die MFA als wesentlicher Teil des ambulanten Schutzwalls die Kliniken vor Überlastungen schütze: „Es geht um eine öffentliche Wertschätzung – auch, aber nicht nur in finanzieller Hinsicht.“
Schließlich hätten vor allem die MFA während der Pandemie kommunikative Fehlleistungen der Politik gegenüber Patienten auffangen und Beschimpfungen sowie Bedrohungen über sich ergehen lassen müssen.
Der KBV-Vorstand begrüßte den politischen Vorstoß der Unions-Fraktion, die in einem Antrag fordert, dass Praxismitarbeitende ebenfalls einen Bonus aus Bundesmitteln in Höhe „von mindestens 500 Euro“ bekommen sollen.
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