Ärztekammer fordert steuerfreien Coronabonus für Medizinische Fachangestellte

Frankfurt – Er habe keinerlei Verständnis dafür, dass Medizinische Fachangestellte (MFA) in dem kürzlich vorgestellten Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zum Coronabonus unberücksichtigt bleiben, kritisierte heute der hessische Ärztekammerpräsident (LÄKH) Edgar Pinkowski.
„Dass der Pflegebonus für in der Pandemie besonders belastete Berufsgruppen kommen soll, ist grundsätzlich zu begrüßen“, so Pinkowski. Zu beachten sei aber eben auch, dass MFA seit Beginn der Coronapandemie Höchstleistungen in der Patientenversorgung und bei der Impfkampagne vollbringen. Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten hätten diese Fachkräfte den Krankenhaussektor in den letzten beiden Jahren vor dem Kollaps bewahrt.
„Daher fordere ich die Politik erneut dazu auf, auch für Medizinische Fachkräfte steuerfreie Bonuszahlungen vorzusehen“, betonte der Ärztekammerpräsident.
So habe es beispielsweise im Jahr 2020 insgesamt 68, 5 Millionen Patientenkontakte in niedergelassenen Praxen in Hessen gegeben. Die Leistungen der Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter müssten endlich anerkannt und honoriert werden.
Schon mehrfach hatte die Landesärztekammer Hessen – wie zahlreiche weitere ärztliche Organisationen – die Politik dazu aufgefordert, MFA Wertschätzung entgegenzubringen. „Leider bisher vergeblich“, so Pinkowski. „Wenn diese Berufsgruppe nun von den Bonuszahlungen ausgeschlossen wird, sendet die Politik damit ein fatales Signal für die Zukunft der ambulanten Patientenversorgung.“
Bereits jetzt sei es für Arztpraxen ebenso schwierig, motivierte Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger zu finden wie gute ausgebildete Fachkräfte zu halten. „Die ohnehin hohen Anforderungen und die Arbeitsbelastung haben in der Pandemie nochmals zugenommen. Nur wer sich anerkannt und wertgeschätzt fühlt, wird auch künftig den MFA-Beruf ergreifen und dauerhaft mit Freude ausüben“, erklärte Pinkowski.
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