Vermischtes

Kinderhospizarbeit: Es fehlt an Pflegekräften

  • Freitag, 9. Februar 2018
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Olpe – In Kinderhospizen fehlt es an Geld und Personal. Das berichtet heute der Deutsche Kinderhospizverein (DKHV). „Wir benötigen mehr ambulante Dienste“, sagte der Geschäftsführer des Vereins, Martin Gierse, anlässlich des morgigen bundesweiten „Tages der Kinderhospizarbeit“.

Besonders im ländlichen Raum sei das Angebot für schwerstkranke Kinder bisher nicht ausreichend, kritisierte Gierse. Der Geldmangel sorge dafür, dass Kinderhospize und ambulante Dienste für wichtige Teile ihrer Arbeit auf Spendengelder angewiesen seien – etwa für Angebote für Geschwisterkinder oder die Trauerbegleitung.

„Kinderhospize sind keine Sterbehäuser“, erläuterte Thorsten Haase vom DKHV. Die wesentliche Funktion der stationären Einrichtungen sei vielmehr die Entlastung von Familien. Durch vorübergehende Aufenthalte würden den Eltern Ruhe- und Erholungszeiten ermöglicht. In Deutschland gebe es derzeit 17 stationäre Hospize mit jeweils fünf bis acht Plätzen.

„Schwerkranke und sterbende Kinder und Jugendliche mit ihren Familien brauchen zuverlässige Unterstützung und Begleitung auf ihrem anstrengenden Lebensweg“, betonte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, anlässlich des Aktionstages.

In Deutschland leben laut der Diakonie Deutschland rund 22.600 Kinder mit einer zum Tod in der Kindheit oder frühen Jugend führenden Erkrankung. Jährlich sterben demzufolge mehr als 1.500 von ihnen an unheilbaren Krankheiten, davon etwa 520 an den Folgen von Krebs. 

Am bundesweiten Hospiztag machen ambulante Hospizdienste, Kinderhospize und betroffene Eltern unter anderem mit Filmvorführungen, Autogrammstunden oder Gesprächsrunden auf ihr Anliegen aufmerksam. Ernst August Erbprinz von Hannover ist Schirmherr der zentralen Veranstaltung am Samstag in Hannover. „Mit dem Tag der Kinderhospizarbeit und seinem Zeichen, dem ‚Grünen Band‘, machen wir auf die Lage der betroffenen Familien aufmerksam. Wir möchten dazu beitragen, die Tabus um das Sterben von Kindern und Jugendlichen weiter abzubauen“, betonte er.

dpa

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