Kooperationsformen auf dem Prüfstand

Berlin – Ein vernetztes und ressourcenorientiertes Zusammenwirken aller Gesundheitsfachberufe ist nötiger denn je, um eine patientensichere Versorgung weiter sicherzustellen. Das hat Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer (BÄK), heute klargestellt.
Sie betonte anlässlich der 36. Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen, dass die Verknappung der Ressource Personal zu weiteren einschneidenden Veränderungsprozessen in der Patientenversorgung führen wird. Das werde „auch die Kooperationsformen von allen Gesundheitsfachberufen weiter verändern“.
„Der ineffiziente Einsatz der Ressource Fachkräfte im Gesundheitswesen muss gestoppt werden“, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates Gesundheit & Pflege (SVR), Michael Hallek. Ein weiterer Anstieg der Fachkräfteanzahl allein werde die Probleme der Fachkräftesituation nicht lösen.
„Deshalb wird im SVR-Gutachten ein Maßnahmenbündel empfohlen, um den strukturell bedingten Engpässen entgegenzuwirken und die Ressource Fachkräfte im Sinne des Patientenwohls gezielter einzusetzen“, so Hallek weiter.
Tobias Maier vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellte die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vor. Diese kommt zu dem Schluss, dass der Bedarf an und das Angebot von Gesundheitsberufen für rund 55 Berufe verlässlich aktualisierbar und prognostizierbar ist.
„Das von uns vorgeschlagene Projektionskonzept wäre kompatibel mit den Projektionen im Rahmen des Fachkräftemonitorings für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und wäre angesichts seiner fachlichen Tiefe und Analysemöglichkeiten leistungsfähiger als alle bisherigen Monitoringstudien in Deutschland“. Maier hofft, dass noch dieses Jahr der Projektstart gelingt, um im Herbst 2025 erste Ergebnisse präsentieren zu können.
Die vom Vorstand der Bundesärztekammer im Jahr 1989 initiierte Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen traf sich zu ihrer 36. Sitzung. Ziel dieser ständigen Einrichtung von mehr als 40 Verbänden ist es, den Dialog und die interprofessionelle sowie sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsfachberufen zu fördern und aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Berufsausübung zu beraten.
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