Kopfschmerzbehandlungen nehmen zu, Frauen häufiger betroffen

Hamburg – Vierzehn Prozent der Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) sind 2022 wegen Kopfschmerzen oder Migräne in ärztlicher Behandlung gewesen. 2019 waren es noch zwölf Prozent. Frauen sind doppelt so häufig betroffen: Während 18 Prozent der weiblichen TK-Versicherten 2022 mit Kopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert wurden, waren es im selben Jahr nur neun Prozent der männlichen Versicherten. Das zeigt eine aktuelle Auswertung ambulanter Versorgungsdaten der TK.
Kopfschmerzen sind aber noch deutlich häufiger, als diese Versichertendaten nahelegen: Laut einer repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der TK leiden 20 Prozent der Befragten ein- bis dreimal im Monat unter Kopfschmerzen. Zwölf Prozent haben mindestens einmal pro Woche Kopfschmerzen.
Als eine der häufigsten Ursachen für ihre Kopfschmerzen führten die betroffenen Befragten Muskelverspannungen an Kopf und Nacken an (64 Prozent), Frauen (71 Prozent) deutlich häufiger als Männer (55 Prozent). Als weitere Auslöser von Kopfschmerzen wurden außerdem zu wenig Flüssigkeit (63 Prozent), das Wetter (53 Prozent) sowie zu wenig oder schlechter Schlaf (52 Prozent) genannt. Dass Stress oder seelische Belastungen zu Kopfschmerzen führen, gaben insgesamt 49 Prozent der Kopfschmerzbetroffenen an.
„Wer eher seltene und schwache Kopfschmerzen hat, geht meist nicht direkt zum Arzt oder zur Ärztin. Das ist auch nicht in jedem Fall nötig. Bei regelmäßigen und heftigen Attacken ist es jedoch ratsam, ärztlichen Rat einzuholen“, sagte Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK.
Sechs Prozent der TK-Versicherten waren 2022 wegen Migräne in ärztlicher Behandlung. Bei 15 Prozent der Migränepatientinnen und -patienten wurde eine Migräne ohne Aura diagnostiziert, also Kopfschmerzattacken mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Lärm- oder Lichtempfindlichkeit. Weitere 19 Prozent leiden unter der Migräne mit Aura, bei der neurologische Symptome wie Seh- oder Sprachstörungen der Schmerzattacke vorausgehen.
Die TK weist auf die sogenannte „Migräne-App“ der Schmerzklinik Kiel und der TK hin: In einem digitalen Kopfschmerztagebuch können Betroffene ihre Symptome und Anfälle dokumentieren. Neben Checklisten für die nächste Sprechstunde unterstützt die App dabei, Kopfschmerzexpertinnen und -experten wohnortnah zu finden und gibt präventiv und im Akutfall Hilfestellungen.
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