Krankenhausförderung: Rheinland-Pfalz für Verbundlösungen

Mainz – Mit gezielten Investitionen und der Unterstützung von Fusionen will die Landesregierung Rheinland-Pfalz die Krankenhausversorgung sichern. Wenn es nicht gelinge, Verbundlösungen für Klinikstandorte zu finden, könnten in der Eifel oder im Westerwald ganze Strukturen wegbrechen, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) heute in Mainz. Mit Zusammenschlüssen könnten sich die Krankenhäuser zukunftsfähig aufstellen und eine nachhaltige medizinische Versorgung sichern.
Schwerpunkte der Krankenhausinvestitionen des Landes in diesem Jahr sind die Versorgung von Notfallpatienten (13 Millionen Euro), die Modernisierung von Bettenhäusern (11 Millionen) und der Ausbau des Angebots an psychiatrischer Hilfe (9 Millionen Euro). „Ich möchte keine Verteilung der Finanzhilfen nach dem Gießkannenprinzip“, betonte Bätzing-Lichtenthäler. Ihr sei es wichtig, dass die Notfallpatienten auf den schnellsten Weg dahin kämen, wo ihnen unmittelbar geholfen werden könne.
Für baulichen Einzelmaßnahmen in 28 Krankenhäusern sind 66 Millionen Euro vorgesehen, drei Millionen mehr als 2016. Jeweils fünf Millionen gehen etwa an das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern, das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein am Standort Kemperhof und das Diakonissen-Stiftkrankenhaus in Speyer.
Neben den Mitteln für bauliche Einzelmaßnahmen stellt das Land auch eine Pauschalförderung von 51,2 Millionen Euro bereit. Einschließlich der zur Hälfte vom Bund kommenden Mittel aus dem Krankenhausstrukturfonds stehen den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr 137 Millionen Euro zur Verfügung, neun Millionen mehr als im vergangenen Jahr.
Das Ministerium arbeitet zurzeit an einem neuen Landeskrankenhausplan, der 2018 wirksam werden soll. Damit soll eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden, indem der zu erwartende Bedarf den verfügbaren medizinischen Strukturen gegenübergestellt wird.
Die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz kritisierte, dass die Erhöhung der Mittel für bauliche Einzelmaßnahmen lediglich die Inflation ausgleiche. „Die Finanzausstattung der Krankenhäuser ist völlig unzureichend, und das Land ist daher in der Pflicht, die Investitionsmittel spürbar aufzustocken.“
Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Peter Enders, bemängelte, dass die Landesregierung unter den früheren Förderleistungen bleibe – so habe es 2001 mehr als 71 Millionen Euro für Einzelinvestitionen gegeben. Bätzing-Lichtenthäler wies den Vorwurf eines „Investitionsstaus“ zurück. „Wir haben keine Maßnahmen abweisen müssen, weil wir nicht genügend finanzielle Mittel hätten.“
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