Krankenhausverband: Kliniken ambulante Versorgung ermöglichen

Berlin – Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) hat Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßt, Kliniken stärker in die ambulante Versorgung einzubeziehen.
Nicht nur auf dem Land, sondern auch in bestimmten Fachbereichen wie der Palliativmedizin könnten Kliniken einen wichtigen Beitrag leisten, um Versorgungslücken zu schließen oder schnelleren Zugang zu einer fachmedizinischen Behandlung zu gewährleisten, erklärte Geschäftsführerin Bernadette Rümelin heute in Berlin.
Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Zukunft der sektorenübergreifenden Versorgung hatte das Bundesgesundheitsministerium aufgerufen, noch im ersten Quartal 2020 einen Gesetzentwurf vorzulegen, in dem die Fragen zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung durch Krankenhäuser neu geregelt werden.
„Schwerstkranke Patienten im Krankenhaus möchten oft phasenweise oder für die letzten Lebenstage in ihrem Zuhause sein“, sagte Rümmelin zur Begründung. „Wenn das aus dem Krankenhaus vertraute multiprofessionelle Team die Patienten für eine kurze Zeit auch zuhause versorgen kann, hilft das den Patienten und entlastet ihre Angehörigen. Eine nahtlose, fachkundige Betreuung und Symptomkontrolle sind in dieser Phase besonders wichtig für die Lebensqualität.“
Nach Angaben der Geschäftsführerin gibt es bereits heute an wenigen Krankenhäusern in der Palliativmedizin ambulante Sprechstunden, die über Spenden finanziert werden. „Für eine solche sektorenübergreifende Versorgung im Sinne der Patienten fehlen jedoch bislang die gesetzliche Grundlage und eine regelhafte Finanzierung. Dies sollte unbedingt beim angekündigten Gesetzentwurf berücksichtigt werden.“
Palliativteams der Krankenhäuser könnten dann auch das Angebot der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ergänzen, wo Lücken bestehen. Die SAPV richtet sich an sterbenskranke Patienten, die eine besonders aufwendige Versorgung benötigen und in den eigenen vier Wänden versorgt werden wollen.
An den 400 Klinikstandorten in katholischer Trägerschaft gibt es laut kkvd derzeit 133 Palliativeinheiten. Hier stehen 763 Betten zur Versorgung von Palliativpatienten zur Verfügung.
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