Krieg und Vertreibung: Leitfaden nimmt psychische Gesundheit von Kindern ins Visier

Ulm – Krieg und Vertreibung können sich nachhaltig auf die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern auswirken. Eine Arbeitsgruppe der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm hat daher eine Übersicht für die Versorgung von Betroffenen für die European Society for Child and Adolescent Psychiatry (ESCAP) erstellt. Sie ist in der Fachzeitschrift European Child and Adolescent Psychiatry erschienen (2022; DOI: 10.1007/s00787-022-01974-z).
„Es ist besonders wichtig, dass Kinder, welche schwere psychische Belastungen zeigen, möglichst schnell psychotherapeutische Hilfe erhalten, die gezielt auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Dafür ist es nötig, Betreuerinnen und Betreuern rechtzeitig eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben“, sagte Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm.
Das Autorenteam des Leitfadens stellt in einem Stufenplan verschiedene Maßnahmen zur sofortigen Hilfe und Intervention vor und thematisiert zudem geeignete Infrastrukturen, die die psychische Gesundheit fördern können. Der Leitfaden beschäftigt sich zudem damit, wie europäische Kinder- und Jugendpsychiatrien in der aktuellen Situation helfen können.
Die Klinik hat zudem eine aktuelle Übersicht von Materialien zur Unterstützung geflüchteter Kinder und Jugendlicher zusammengestellt, welche schon in Ukrainisch und Russisch übersetzt wurden. Diese Informationen werden permanent ergänzt.
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