KV Bayerns fördert mehr Famulaturen im ländlichen Raum

München – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns stockt ihre Famulaturförderung auf. Ab dem kommenden Jahr stehen 350 statt der bislang 175 Plätze im FamuLAND-Programm der KV zur Verfügung. Dies entspricht jeweils für Sommer- und Wintersemester 25 Plätzen pro bayerischem Regierungsbezirk.
Medizinstudierende können im Rahmen des Programms bis zu 850 Euro erhalten. Voraussetzung ist, dass die Kommune, in der die gastgebende Praxis ansässig ist, eine bestimmte Einwohnerzahl nicht überschreitet. Bei einer Famulatur in einer Hausarztpraxis liegt diese Grenze bei höchstens 20.000 Einwohnern, bei einer Famulatur in einer Facharztpraxis bei 40.000 Einwohnern.
Finanzielle Zuschläge zur Basisförderung gibt es, wenn sich die Praxis in einem Gebiet befindet, in dem die jeweilige Fachgruppe von einer ärztlichen Unterversorgung bedroht oder bereits betroffen ist. Ist der Praxisstandort mehr als 60 Fahrtkilometer vom nächsten Universitätsstandort für Humanmedizin entfernt, gibt es zudem einen Entfernungszuschlag.
Die KV Bayerns fördert bereits seit dem Jahr 2014 Medizinstudierende, die ihre Famulatur in einer bayerischen Haus- oder Facharztpraxis auf dem Land absolvieren. In den vergangenen vier Jahren ist die Nachfrage kontinuierlich gestiegen. Bei einer Befragung gaben mehr als 85 Prozent der Teilnehmer an, dass die Famulatur auf dem Land sie darin bestärkt habe, eines Tages im ambulanten Bereich tätig zu sein.
Neben interessanten Einblicken in die Arbeit eines niedergelassenen Landarztes hat den Medizinstudierenden laut der Befragung besonders die Wertschätzung gefallen, die mit der finanziellen Förderung verbunden ist. Erst diese Art der Unterstützung ermöglicht aus Sicht vieler Studierender eine Famulatur in einem ländlichen Gebiet, fernab der eigenen Universität.
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