KV Bayerns will höhere Vergütung für ambulante Versorgung von beatmeten Patienten
München – Die Versorgung von außerklinisch invasiv und nicht invasiv beatmeten Patienten muss für niedergelassene Ärzte besser vergütet werden. Das forderte heute der der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB).
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der Zunahme respiratorischer Erkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) bestehe „dringender Handlungsbedarf, die Rahmenbedingungen für die Vertragsärzte anzupassen“, betonten der KVB-Vorstand Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp.
Sie wiesen auf die „sehr zeitaufwendige“ Versorgung von invasiv beatmeten Patienten hin, die eine Zusammenarbeit von kompetenten Hausärzten und Fachärzten sowie den hochspezialisierten Einsatz verschiedener mobiler medizinischer Geräte wie beispielsweise für die Bronchoskopie erfordere.
„Die Haus- und Fachärzte erhalten für diese komplexe Versorgung derzeit die gleiche Vergütung wie für die häusliche Betreuung eines Patienten mit einer Erkältung, der die Praxis nicht aufsuchen kann“, erläuterten Krombholz, Schmelz und Ritter-Rupp. Politik und Krankenkassen stünden in der dringenden Verantwortung, die Rahmenbedingungen und die Finanzierung nachzubessern. Die KVB machte zudem darauf aufmerksam, dass auch die Anforderungen an die Einrichtung einer außerklinischen Intensivpflege nicht klar definiert sind.
Seit Anfang der 1990er-Jahre wurden die Möglichkeiten zur Beatmung im häuslichen Umfeld sowie der ambulanten pflegerischen Betreuung ausgebaut. Die KVB geht von rund 15.000 ambulant invasiv beatmeten Patienten in Deutschland aus – Tendenz steigend. Die Zahl nicht invasiv beatmeter Patienten liege weit darüber, so die KVB.
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