Bayern will Hospizversorgung ausbauen

München/Nürnberg – Bayern will die Versorgungsstrukturen für Schwerstkranke und Sterbende ausbauen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) anlässlich der zweiten Jahrestagung zur Hospiz- und Palliativversorgung in Nürnberg hingewiesen.
Derzeit gibt es in dem Bundesland 208 stationäre Hospizplätze an 20 Standorten. Bis Ende 2020 soll ihre Zahl laut Huml auf 265 steigen. „Drei bestehende stationäre Hospize werden derzeit erweitert. Ein neues Hospiz, das 2020 die Versorgung aufnehmen soll, ist bereits im Bau. Zwei zusätzliche stationäre Hospize befinden sich in der Planungsphase. Darüber hinaus ist ein weiteres Kinder- und Jugendhospiz mit zwölf stationären und vier teilstationären Plätzen in Nordbayern in Planung“, umriss die Ministerin die Pläne.
Sie wies darauf hin, dass in Bayern zudem an 108 Krankenhäusern eine stationäre Palliativversorgung bestehe, darunter an 51 Krankenhäusern Palliativstationen mit insgesamt 474 Betten, an neun Krankenhäusern eine Palliativstation und ein palliativmedizinischer Dienst sowie an 66 Krankenhäusern ein palliativmedizinischer Dienst. „Weitere 30 Palliativbetten sind bereits in Planung. Daneben gibt es in Bayern 50 Teams zur spezialisierten ambulante Palliativversorgung – 44 Teams für Erwachsene sowie sechs Teams für Kinder und Jugendliche“, so Huml.
Sie kündigte an, ein neu eingerichteter Expertenkreis werde eine langfristig angelegte „Bayerische Zukunftsstrategie zur Hospiz- und Palliativversorgung“ erarbeiten. Die Arbeit daran habe in sechs Arbeitsgruppen bereits begonnen. Geht es nach dem Willen der Ministerin, soll für die Palliativversorgung auch mehr Geld zur Verfügung stehen: „Wenn der Landtag zustimmt, wollen wir die jährlichen Mittel um insgesamt 1,2 Millionen Euro auf über 2,1 Millionen Euro erhöhen“, sagte sie.
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