Länder wollen mehr Unterschiede zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften

Berlin – Mehrere Bundesländer verstärken den Druck, Geimpften mehr Rechte einzuräumen als Ungeimpften. „Das ist keine Ausgrenzung der Nicht-Geimpften, sondern eine Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Rechte der vollständig Geimpften", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gestern im ZDF-„Sommerinterview“. Dieses Ziel müsse Vorrang haben.
Söder deutete an, dass bald Stadionbesuche oder Übernachtungen in Hotels nur noch vollständig Geimpften offen stehen könnten. „Das wird der Weg letztlich sein“, sagte der CSU-Chef im ZDF. Die Politik müsse für solche Unterscheidungen „den Rahmen setzen“, sagte auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) der Welt am Sonntag.
Zuvor hatte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ebenfalls Vorteile für Geimpfte gegenüber Nicht-Geimpften als „legitim“ bezeichnet. „Es kann ja nicht sein, dass die Freiheitsrechte aller eingeschränkt werden, weil sich ein Teil nicht impfen lassen will“, sagte sie dem Berliner Tagesspiegel.
„Es ist absehbar, dass es für nicht-geimpfte Erwachsene ab Herbst Einschränkungen geben wird“, zitierte die Welt heute eine Sprecherin des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums. Allerdings solle für Nicht-Geimpfte der Zugang zu Restaurants, zu Kulturprogrammen oder zum Sport weiterhin mit einem negativen Testergebnis möglich sein, jedoch dann auf eigene Kosten.
„Wenn beispielsweise Veranstalterinnen und Veranstalter den Zugang nur noch geimpften Menschen ermöglichen wollen, ist das nachvollziehbar“, hieß es laut Welt auch aus dem niedersächsischen Gesundheitsministerium. Allerdings müsse es Ausnahmen für Menschen geben, die etwa aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
Aus dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsressort hieß es demnach, es werde „voraussichtlich im Herbst einen deutlichen Unterschied machen, ob man eine Impfung erhalten hat oder nicht“.
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