Vermischtes

Landesarmuts­konferenz warnt vor dauerhafter sozialer Schieflage

  • Donnerstag, 1. September 2022
/Africa Studio, stock.adobe.com
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Hannover – Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen hat angesichts steigender Inflation und explodie­ren­der Energiekosten vor einer dauerhaften sozialen Schieflage gewarnt. Die Tendenz für die nächste Zeit sei bedrohlich, sagte der Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz, Klaus-Dieter Gleitze.

„Die Zerreißprobe für unsere Gesellschaft liegt nicht nur im materiellen Wohlstandsverlust breiter Schichten und der Ausbreitung von Massenarmut. Die ständigen, sich verstärkenden Krisen ohne absehbare Aussicht auf Besserung verstärken auch die psychischen Belastungen“, sagte er.

Nach Angaben des niedersächsischen Landesamts für Statistik nahm die Gefahr der Altersarmut in der Coro­napandemie zu: 2021 waren demnach 17,9 Prozent der Menschen über 65 Jahre von Armut gefährdet, 2019 waren es früheren Angaben zufolge noch 15,4 Prozent.

Im Alter über 65 Jahren waren 2021 vor allem Frauen (20,2 Prozent) von Armut bedroht, unter den Männern waren es 15,2 Prozent. Unabhängig vom Alter lag die Armutsgefährdung 2021 im Landesdurchschnitt bei 16,8 Prozent. Das ergibt sich aus der aktuellen Ausgabe des Statistikteils der Handlungsorientierten Sozialbericht­er­stattung.

Überdurchschnittlich armutsgefährdet waren aber nicht nur Senioren, sondern auch Kinder und Jugendliche (21,0 Prozent) und junge Erwachsene bis 25 Jahre (24,8 Prozent). Auf existenzsichernde Hilfen des Staates waren im ersten Coronajahr 2020 insgesamt 684.861 Menschen in Niedersachsen angewiesen – und damit 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der Anteil an der Bevölkerung nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent zu. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens vergleichbarer Haushalte zur Verfügung hat.

dpa

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