Langfristig bestehen acht von zehn Kandidaten die Fachsprachenprüfung

Münster – Die Ärztekammer Westfalen-Lippe hat seit dem Jahr 2014 5.000 Fachsprachenprüfungen bei ausländischen Ärzten abgenommen. Im ersten Durchgang scheitert jeder zweite.
„Die Sprache hat eine Schlüsselfunktion in der Arzt-Patienten-Beziehung. Arzt und Patient müssen miteinander reden können, sie müssen sich verstehen“, sagte der Präsident der Kammer, Theodor Windhorst. Eine funktionierende Kommunikation sei Basis und Garant, um in einem vertrauensvollen und ungestörten Arzt-Patientenverhältnis eine hochwertige sowie sichere Versorgung der Patienten zu gewährleisten
Er lobte die Entscheidung des Landesgesundheitsministeriums aus dem Jahr 2014, die Fachsprachenprüfung für ausländische Ärzte auf die beiden Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen zu übertragen.
„Wer besser als ein Arzt kann beurteilen, ob medizinische Sprachinhalte ausreichend sicher verstanden und so weitergegeben werden können, dass Missverständnisse vermieden werden, Patient sprachlich empathisch begegnet werden kann und ärztliche Kollegen aus den Angaben die medizinisch richtigen Schlussfolgerungen ziehen können“, sagte Windhorst.
Eigens geschulte Ärzte der Kammer nehmen die Fachsprachenprüfungen unter Einbindung von Sprachwissenschaftlern ab. Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage einheitlicher gewichteter Kriterien. Die Hälfte der Prüflinge ist im ersten Durchgang erfolgreich. Wer durchfällt, kann aber wieder antreten. Insgesamt erreichen der Kammer zufolge 80 Prozent der Kandidaten ihr Ziel.
Windhorst betonte, die Stellung der Kammern als unabhängige Prüfungsinstanz habe sich in einem Feld, in dem sich „gewerbliche Anbieter sowohl im Vermittlungs- wie auch im Schulungs- und Prüfungsbereich mit vermeintlichen Erfolgsversprechen überschlagen“, mehr als bewährt.
„Am meisten hilft es aber den zugewanderten Ärzte selbst, die sich jetzt zielorientiert auf das vorbereiten können, was im ärztlichen Berufsalltag sprachlich tatsächlich gefordert wird.“ Wer die Prüfung meistere, habe dann die besten Voraussetzungen für eine berufliche und soziale Integration, so der westfälische Ärztepräsident.
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