Laut RKI-Daten kein negativer Pandemie-Einfluss auf Routineimpfungen

Berlin – Erwachsene in Deutschland haben laut Robert-Koch-Institut (RKI) trotz Coronapandemie nicht verstärkt auf Routineimpfungen verzichtet. Im Vergleich zu den Jahren zuvor hätten sich die Impfquoten mehrerer empfohlener Immunisierungen in 2020 und 2021 weiter erhöht. Dies betreffe etwa die Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken und Masern, heißt es in einem heute veröffentlichten RKI-Report zu gesetzlich Versicherten.
Bei Masernimpfungen im Jahr 2020 wird auch auf einen sehr wahrscheinlichen Effekt des damals in Kraft getretenen Masernschutzgesetzes hingewiesen. Dieses regelt unter anderem, dass nach 1970 geborene Beschäftigte von Einrichtungen wie Schulen gegen das Virus geimpft oder immun sein müssen.
„Die COVID-19-Pandemie hatte keinen negativen Einfluss auf die Inanspruchnahme von Routineimpfungen im Erwachsenenalter in Deutschland“, so das zentrale Fazit des Berichtes. Kürzlich hatte das RKI auch zu Impfquoten von Kindern festgehalten, dass ein gefürchteter negativer Effekt ausgeblieben sei.
Generell weist das RKI aber noch auf Verbesserungspotenzial hin. Gerade bei jüngeren Risikopatienten fehlten oftmals von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Schutzimpfungen. Bei der Grippeschutzimpfung würden auch bei Senioren die angestrebten Zielmarken nicht erreicht. Die Angaben basieren auf Auswertungen von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen – Coronaimpfungen waren nicht Teil davon.
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