Politik

Lauterbach sichert umfassende Vorbereitung für Corona-Herbst zu

  • Donnerstag, 7. Juli 2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). /picture alliance, Michael Kappeler
/picture alliance, Michael Kappeler

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Vorbereitungen für umfassende Coronaschutzvor­kehrungen zum Herbst zugesichert. „Die Pandemie wird leider nicht in die Sommerpause gehen“, sagte der SPD-Politiker heute Bundestag.

Es sei aber auch nicht vorgesehen, dass die Pandemiebekämpfung in die Sommerpause gehe, so Lauterbach. „Wir dürfen und wir können es uns nicht leisten, ein drittes Mal nicht gut vorbereitet in den Herbst hineinzu­gehen.“ Es werde daher alles Notwendige getan, um der Situation zu begegnen.

Lauterbach bekräftigte, dass nach der vorhergesehenen Sommerwelle der Herbst schwierig werde. Zu erwar­ten sei ein Ringen mit der nunmehr dominanten BA.5-Virusvariante, die auch etwas schwerere Verläufe mit sich bringe als die vorherigen Omikron-Varianten.

Die bisherigen Impfstoffe wirkten nicht perfekt zur Vermeidung von Infektionen, sie vermieden aber jeden Tag Todesfälle. „Wenn wir die Impfstoffe nicht hätten, wären wir in einer katastrophalen Situation.“

Zur Vorbereitung für den Herbst brachte die Koalition einen ersten Gesetzentwurf ins Parlament ein. Ermög­licht werden soll damit unter anderem eine Impfkampagne gezielt an Menschen über 60 Jahre, und zwar auch für eine zweite Auffrischimpfung, wie Lauterbach sagte.

Zudem sei vorgesehen, das Medikament Paxlovid schneller zum Einsatz zu bringen, das die Wahrschein­lich­keit von Klinikeinweisungen und die Sterblichkeit von Infizierten deutlich senken könne.

Konkret sollen dem Entwurf zufolge die Rechtsgrundlagen für Impfungen bis 31. Dezember verlängert wer­den. Die Länder sollen außerdem regeln können, dass in Pflegeheimen Hygienebeauftragte eingesetzt wer­den.

Um Engpässe früher zu erkennen, sollen Kliniken außer für Intensivstationen auch freie und belegte Betten auf Normalstationen erfassen und zentral melden. Angestrebt wird zudem eine aktuelle „Vollerfassung“ von PCR-Tests – also aller Ergebnisse. Bisher besteht eine Meldepflicht nur für positive Tests.

Der Gesetzentwurf zur Stärkung des Schutzes der Bevölkerung und insbesondere vulnerabler Personen­grup­pen gegen COVID-19 wurde nach rund 40-minütiger Debatte zur weiteren Beratung an den federführenden Gesundheitsausschuss überwiesen.

dpa

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