Politik

Mangel angehen: Regierung will mehr Fachkräfte gewinnen

  • Mittwoch, 7. September 2022
Hubertus Heil (l-r, SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, und Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Robert Habeck (Grüne), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, äußern sich bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen der Bundesregierung mit Vertretern der Wirtschaft und der Gewerkschaften zum Fachkräftemangel. /picture alliance, Bernd von Jutrczenka
Hubertus Heil (l-r, SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, und Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Robert Habeck (Grüne), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, äußern sich bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen der Bundesregierung mit Vertretern der Wirtschaft und der Gewerkschaften zum Fachkräftemangel. /picture alliance, Bernd von Jutrczenka

Berlin – Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzt die Bundesregierung auf Ausbildung, Weiterbildung und Einwanderung. Das betonten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger heute nach einen Treffen mit Wirtschaft und Gewerk­schaften in Berlin.

„Als Teil der neuen Fachkräftestrategie wollen wir eine Ausbildungsgarantie schaffen und die Weiterbildung stärken“, sagte der SPD-Politiker Heil nach dem Treffen. Er verwies auf geplante Instrumente wie ein Qualifi­zierungsgeld, mit dem die Bundesagentur für Arbeit die betriebliche Weiterbildung fördern soll. Noch in die­sem Jahr soll zudem die geplante Modernisierung des Einwanderungsgesetzes auf den Weg gebracht werden, wie Heil sagte.

„Das wird dann wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres beschlossen werden.“ Stark-Ratzinger hob auf Erleich­terungen bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen ab. „Wir sind ein Einwanderungsland für Fachkräfte, und da geht es ganz besonders darum, die bürokratischen Hürden zu senken“, sagte die FDP-Politikerin.

Habeck nannte es aus wirtschaftspolitischer Sicht nicht akzeptabel, wenn es Blockaden im Zusammenspiel von Familie und Beruf gebe. „Wenn man sich privat entscheidet, sich mehr um seine Kinder zu kümmern als zu arbeiten, ist das völlig in Ordnung“, sagte der Grünen-Politiker. „Wenn es politische oder in der Arbeitswelt bestehende Hürden gibt, die eine Beteiligung an der Arbeitswelt verhindern, dann ist das ökonomisch nicht richtig.“

Der Arbeitgeberverband BDA sieht ebenfalls Handlungsbedarf im Bereich der Gleichstellung. Es brauche „eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf - so können wir die Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauen deutlich erhöhen“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der Rheinischen Post.

Vor dem Spitzentreffen zum Fachkräftemangel hatten Verdi und Beamtenbund DBB mehr Beschäftigte und bessere Bedingungen für den öffentlichen Dienst gefordert. So lasse sich der Fachkräftemangel im Gesund­heits- und Altenpflegebereich nur mit mehr Personal und einer flächendeckenden Tarifbindung beheben, sagte Verdi-Chef Frank Werneke.

Die IG Metall forderte, dass die Vorhaben der Regierung zügig umgesetzt werden müssen. Entscheidend seien die drei Faktoren Ausbilden, Weiterbilden und die Tarifbindung zu stärken. So seien Fachkräfte mit guten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen zu gewinnen.

dpa

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