Masern: KV Hessen fordert Impfpflicht
Frankfurt am Main – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen hat eine Impfpflicht für Masern angelehnt an den Impfkalender für Standardimpfungen des Robert-Koch-Instituts gefordert. Es gebe keine Alternative dazu, hieß es von der KV. Die Vorstände der KV Hessen, Frank Dastych und Eckhard Starke zeigten sich überzeugt, dass auch das Impfrisiko zu vertreten ist.
„Wir werden dieser gefährlichen Infektionskrankheit nur dann Herr werden, wenn wir die Impfpflicht verbindlich vorschreiben“, sagten sie. Immer öfter vorkommende Masernausbrüche zeigten, wie hoch das Infektionsrisiko mittlerweile sei. Beide betonten, dass die Mythen, die von Impfgegnern über Jahre gestreut wurden, sich an dieser Stelle katastrophal auswirkten.
Die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen hält die Forderung der KV für den falschen Weg. „Wir halten die Masern-Impfung zwar für richtig, sind aber gegen eine Bevormundung der Versicherten. Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Versicherten eigenverantwortlich entscheiden“, sagte Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen.
Sinnvoller sei der Weg, den das Hessische Ministerium für Soziales und Integration mit der Informationskampagne „Hessen impft. Gegen Masern“ eingeschlagen habe. „Die Aktion, mit der die Menschen in Hessen auf Masern-Impfungen aufmerksam gemacht werden sollen, begrüßen wir sehr“, so Voß.
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