Medizinische Schutzausrüstung: Grünen-Chef Habeck für heimische „Produktionsreserve“

Berlin – Um für künftige Pandemien und andere Krisen gerüstet zu sein, sollte aus Sicht von Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen, eine heimische Produktionsreserve für wichtige Güter aufgebaut werden.
Der Staat würde dann Unternehmen dafür bezahlen, dass sie im Notfall sofort die Produktion hochfahren können, sagte Habeck während seiner Sommerreise, die sich um Lehren aus der Coronakrise dreht. Von riesigen Vorräten, etwa von Schutzmasken, hält Habeck dagegen weniger.
„Wir schaffen eine Art Versorgungsreserve, die in der Lage ist, hochzufahren“, erklärte Habeck. Der Staat solle bestimmte Firmen dafür bezahlen, dass sie in der Lage sind, jeweils zum technisch aktuellsten Stand „in Windeseile soundso viele Masken“ zu produzieren.
Das müssten die Firmen nicht tun, wenn es der Markt nicht braucht, aber „sie müssen es tun können“. Gleiches gelte auch für die medizinische Versorgung. „Wir müssen in der Lage sein, für Antibiotika und Impfstoffe eine eigene Produktion aufzubauen“, forderte Habeck. „Die müssen nicht jetzt hier hergestellt werden, aber wir müssen die Möglichkeit haben.“
Die Bundesregierung will eine „Nationale Reserve Gesundheitsschutz“ mit Schutzausrüstung und medizinisch notwendigen Güter anlegen, die den Bedarf für mehrere Monate decken soll. Masken und chemische Produkte würden aber alt oder technisch überholt, so Habeck.
„Wenn wir heute fünf Milliarden Masken produzieren und in irgendeinen Bunker legen, und wir brauchen die in 30 Jahren, dann sind die Gummibänder porös, die Masken stinken, und man hat schon eine ganz anderen Fleece-Form.“
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