Politik

Medizinische Schutzausrüstung: Grünen-Chef Habeck für heimische „Produktionsreserve“

  • Mittwoch, 22. Juli 2020
Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen /picture alliance, Kay Nietfeld
Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen /picture alliance, Kay Nietfeld

Berlin – Um für künftige Pandemien und andere Krisen gerüstet zu sein, sollte aus Sicht von Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen, eine heimische Produktionsreserve für wichtige Güter aufgebaut werden.

Der Staat würde dann Unternehmen dafür bezahlen, dass sie im Notfall sofort die Pro­duk­tion hochfahren können, sagte Habeck während seiner Sommerreise, die sich um Leh­ren aus der Coronakrise dreht. Von riesigen Vorräten, etwa von Schutzmasken, hält Ha­beck dagegen weniger.

„Wir schaffen eine Art Versorgungsreserve, die in der Lage ist, hochzufahren“, erklärte Ha­beck. Der Staat solle bestimmte Firmen dafür bezahlen, dass sie in der Lage sind, jeweils zum technisch aktuellsten Stand „in Windeseile soundso viele Masken“ zu produzieren.

Das müssten die Firmen nicht tun, wenn es der Markt nicht braucht, aber „sie müssen es tun können“. Gleiches gelte auch für die medizinische Versorgung. „Wir müssen in der Lage sein, für Antibiotika und Impfstoffe eine eigene Produktion aufzubauen“, forderte Habeck. „Die müssen nicht jetzt hier hergestellt werden, aber wir müssen die Möglichkeit haben.“

Die Bundesregierung will eine „Nationale Reserve Gesundheitsschutz“ mit Schutzausrüs­tung und medizinisch notwendigen Güter anlegen, die den Bedarf für mehrere Monate decken soll. Masken und chemische Produkte würden aber alt oder technisch überholt, so Habeck.

„Wenn wir heute fünf Milliarden Masken produzieren und in irgendeinen Bunker legen, und wir brauchen die in 30 Jahren, dann sind die Gummibänder porös, die Masken stin­ken, und man hat schon eine ganz anderen Fleece-Form.“

dpa

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