Medizinklimaindex signalisiert positive Stimmung bei Niedergelassenen

Hamburg – Trotz der COVID-19-Pandemie: Das Stimmungstief bei den niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten scheint überwunden. Darauf weist der Medizinklimaindex (MKI) hin, der die wirtschaftliche Lage und Erwartung Niedergelassenen abbildet.
Er gilt als Indikator für die Stimmung im Medizinmarkt und wird seit 2006 halbjährlich von der Stiftung Gesundheit erhoben. Die letzte Erhebung des Index' fand im Mai dieses Jahres statt. Seither ist der MKI um 26,7 Punkte auf einen Wert von +1,6 gestiegen. Erstmals seit drei Jahren liegt er damit wieder im positiven Bereich.
Verantwortlich für den starken Anstieg des MKI ist vor allem die deutlich optimistischere Erwartungshaltung der Ärzte für die kommenden sechs Monate: „Im Mai rechneten noch 65,4 Prozent damit, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern würde. Dieser Anteil ist auf 28,7 Prozent zurückgegangen“, berichtet Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit.
Offenbar seien die niedergelassenen Ärzte gestärkt aus dieser Krise hervorgegangen: „Sie wissen, dass das Gesundheitssystem die erste Welle gut verkraftet hat, und dass alternative digitale Strukturen wie beispielsweise Videosprechstunden funktionieren“, sagte er.
Der Aufwärtstrend zieht sich laut der Stiftung durch alle betrachteten Fachgruppen: Der deutlichste Anstieg zeigt sich bei den Zahnärzten, deren Index um 36,7 Punkte auf einen Wert von +4,6 kletterte. Die Fachgruppenindizes der Haus- und Fachärzte legten um jeweils 25,3 Punkte zu. Sie rangieren damit immer noch im niedrigen einstelligen Negativbereich (Hausärzte -3,1 / Fachärzte -4,9).
Konkret schätzen von den niedergelassenen Hausärzten 35,2 Prozent die aktuelle wirtschaftliche Lage als gut ein, 52,6 Prozent sind zufrieden, während 19,8 Prozent die Lage als schlecht bewerten.
Von den Fachärzten schätzen 27,0 Prozent ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut ein, 55,3 Prozent sind zufrieden und 17,8 Prozent bewerten die Lage als schlecht.
Am optimistischsten zeigen sich die Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Fachgruppenindex von +21,5. Im Vergleich zum Mai verzeichnete diese Gruppe den geringsten Stimmungsaufschwung, ihr Index hatte damals aber auch am wenigsten an Wert eingebüßt.
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