Mehr als 15.000 Menschen im Ahrtal brauchen nach Flut psychologische Hilfe

Koblenz – Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz hat nach Einschätzung eines Psychologen dramatische Folgen für die Psyche der Bewohner des Ahrtals.
„Normalerweise leiden etwa drei Prozent der Menschen in der Region unter posttraumatischen Belastungsstörungen“, sagte Markus Schmitt, leitender Psychologe beim Eichenberg-Institut, der Rhein-Zeitung in Koblenz heute. Nun seien mehr als 40.000 Menschen von traumatischen Ereignissen betroffen, von denen künftig über 15.000 Menschen „psychiatrisch behandlungsbedürftig“ seien.
Die ebenfalls schwer durch die Flutkatastrophe getroffenen Psychologen stelle das vor enorme Herausforderungen. Schätzungsweise würden mindestens 20 Prozent mehr Therapeuten gebraucht als vor der Flut. Damit die Symptome bei Betroffenen nicht chronisch würden, müsse zudem schnell gehandelt werden.
„Dazu gehört auch eine gute Aufklärungsarbeit, weil Menschen überhaupt erst einmal bereit sein müssen, sich Hilfe holen zu wollen“, sagte Schmitt der Zeitung.
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