Vermischtes

Mehr Infektionen mit Windpocken und Keuchhusten in Rheinland-Pfalz

  • Dienstag, 11. Juli 2017

Mainz – Deutlich mehr Menschen in Rheinland-Pfalz haben sich im vergangenen Jahr an durch Impfungen eigentlich vermeidbaren Infektionen wie Windpocken und Keuch­husten angesteckt. Das teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) heute in Koblenz mit. Impflücken, die die Ausbreitung dieser ansteckenden Krankheiten begünstigen, seien die Ursache für die Zunahme.

Die Behörde registrierte im Jahr 2016 43 Prozent mehr Windpocken-Erkrankungen als noch im Vorjahr. Demnach erkrankten im vergangenen Jahr 865 Menschen; 2015 waren es noch 605. Die Zahl der Infektionen mit Keuchhusten stieg laut LUA um 79 Prozent. Im Jahr 2016 waren 570 Menschen infiziert, im Jahr 2015 knapp 340.

Ausbrüche ansteckender Krankheiten wie dieser könnten vermieden werden, wenn mehr als 90 Prozent der Bevölkerung geimpft wären, erklärte das Amt. Oft hätten allerdings zu wenige Menschen den nötigen Impfschutz. Mit einer Impfquote von 89 Prozent etwa seien nicht genug Erstklässler in Rheinland-Pfalz gegen Windpocken geimpft, hieß es. Die Krankheit kann im schlimmsten Fall bei Erwachsenen tödlich verlaufen. Auch für Babys im Mutterleib ist die Infektion, die über Tröpfchen in der Atemluft übertragen wird, gefährlich. 

Um den Impfschutz bei Masern sei es besser bestellt. Er liege nur knapp unter 95 Prozent – der von der Weltgesundheitsorganisation für die Ausrottung von Masern geforderten Impfquote. Gegen Keuchhusten seien 96 Prozent der Erstklässler geimpft.

Impfgegner leugnen häufig die Wirksamkeit von Impfungen oder warnen vor Risiken. Einen Nachweis dafür, dass Impfungen andere Krankheiten auslösen, gibt es laut Stän­diger Impfkommission jedoch nicht.

dpa

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