Unionspolitiker wollen Atemschutzmasken auf Rezept für Risikogruppen

Berlin − Gesundheitspolitiker von CDU und CSU plädieren für Atemschutzmasken auf Rezept für besonders gefährdete Risikogruppen in der Coronakrise. Dadurch könne eine „ethisch nicht zu rechtfertigende Kontaktbeschränkung für einzelne Bevölkerungsgruppen“ vermieden werden, heißt es in einem Papier der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag, das der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten von heute vorliegt.
Es solle geprüft werden, wie ein solches Konzept zur ärztlichen Verordnung von FFP2- und FFP3-Masken „schnellstmöglich umgesetzt“ werden könne. Diese Masken können im Gegensatz zum einfachen Mund-Nasen-Schutz die Träger vor einer Ansteckung schützen.
Die Masken sollen dem Vorschlag zufolge nicht nur im Rahmen einer Pandemie, sondern auch bei saisonalen Belastungen wie etwa einer Grippewelle verordnet werden können. Die Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegeberufe solle aber weiterhin Vorrang haben. Zudem müssten zuerst durch den Gemeinsamen Bundesausschuss definiert werden.
Wie der Bund mitteilte wurde mittlerweile weiterer Nachschub an Schutzausstattung für das medizinische Personal beschafft. Insgesamt seien inzwischen 108 Millionen Schutzmasken nach Deutschland gekommen und zum großen Teil verteilt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Berlin mit.
Das Material ist weltweit knapp. Die Bundesregierung war deswegen im März in eine ergänzende zentrale Beschaffung eingestiegen und hat auch regelmäßige Luftfrachtkapazitäten ins wichtige Herstellerland China reserviert. Für eine Inlandsproduktion sind Anreize geplant.
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