Ärzteschaft

Neue Bedarfsplanung allein verbessert Versorgung nicht

  • Montag, 20. Mai 2019
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Frankfurt am Main – Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen hat die neue Bedarfsplanungsrichtlinie begrüßt, zugleich aber daran erinnert, dass die Richtlinie kein neues Personal schaffe. „Eine neue Bedarfsplanungsrichtlinie allein reicht zur Verbesserung der Versorgung bei Weitem nicht aus“, hieß es von der Vertreterversammlung (VV).

Die Delegierten wiesen darauf hin, dass sich die Bedingungen für eine Niederlassung in keiner Weise durch die neue Richtlinie verbessern. „So bleibt das Regressrisiko für die Niedergelassenen unverändert be­stehen“, heißt es in der Resolution. Wer die ambulante Versorgung wirklich stärken wolle, müsse die Niederlassungsbedin­gungen ver­bessern. Zudem sei es inakzeptabel, dass die rund 3.500 neuen bundes­wei­­ten Stellen ohne zusätzliche Finanzierung ins System kommen sollen, kritisierte die VV.

„Für die hausärztliche Versorgung in Hessen zum Beispiel bedeuten die etwa 100 neuen Hausarztsitze, dass statt der jetzt schon fehlenden 270 Hausärzte ab sofort 370 Hausarztsitze vakant sein werden“, heißt es in der Resolution. Die Delegierten fordern daher eine zügige Umsetzung des Masterplanes 2020 für das Medizinstudium, die Abschaffung der Budgets und die Abschaffung von Regressen.

Laut der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie stehen in Deutschland demnächst 3.466 neue Sitze für Verträgsärzte zur Verfügung, 1.446 zusätzliche Hausarztsitze, 476 neue Sitze für Nervenärzte, 401 für neue Pädiater sowie 776 weitere Sitze für Psychothera­peu­ten.

Zustimmung zu der neuen Richtlinie kam heute vom Bundesverband der Vertrags­psycho­­­therapeuten (bvvp). Damit werde dem „eindeutig vorhandenen Mehrbedarf Rechnung getragen, die Wartezeiten verkürzt und den Kritikern in der Politik, die immer wieder behaupteten, man brauche keine zusätzlichen Psychotherapeuten, klar entgegengetreten“, hieß es aus dem Verband. Gänzlich zufrieden ist der bvvp aber nicht – die Zahl der Niederlassungsmöglichkeiten für Psychotherapeuten blieben immer noch „weit hinter den Erwartungen zurück“, hieß es.

hil

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