Niedersachsens Gesundheitsministerin plädiert für Landarztquote
Hannover – Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) hat sich für eine Landarztquote ausgesprochen. Demnach solle jeder zehnte Medizinstudienplatz an Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, im Anschluss als Allgemeinärzte in unterversorgten Regionen zu arbeiten, erklärte Reimann der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
Bereits im Oktober dieses Jahres hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betont, eine Landarztquote könnte in Niedersachsen eingeführt werden, wenn andere Anreizprogramme nicht greifen würden. Bewerber müssten nach Abschluss des Studiums für zehn Jahre als Allgemeinmediziner im unterversorgten Raum in Niedersachsen arbeiten.
Reimann sprach sich auch dafür aus, dass Ärzte schon im Studium – parallel zur Ausbildung in den Kliniken – mehr Erfahrungen in der ambulanten Versorgung sammeln. Die Ministerin plädierte darüber hinaus für eine weitere Zusammenlegung von Krankenhäusern. Für Fusionen und Kooperationen gebe es noch Potenzial, sagte die Ministerin. Man wolle die Kliniken „zukunftsfähig machen“.
Niedersachsens Landesregierung und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen haben bereits ein Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um den drohenden Ärztemangel auf dem Land abzuwenden. Dazu zählen etwa Stipendien für Medizinstudierende, die sich dazu verpflichten, im Anschluss an ihre Ausbildung in einer Hausarztpraxis in einer schlecht versorgten niedersächsischen Region zu arbeiten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: