NRW: Förderprogramm für Quereinstieg in die hausärztliche Versorgung verlängert

Düsseldorf – Das Förderprogramm für den Quereinstieg in die hausärztliche Versorgung in Nordrhein Westfalen (NRW) wird verlängert. Auch das Land beteiligt sich weiter daran. „Die Vereinbarung zum Quereinstieg in die Allgemeinmedizin ist ein erfolgreicher Baustein. Mit der Fortsetzung der Förderung dieser Vereinbarung werden wir hoffentlich auch in Zukunft eine erhebliche Zahl an Hausärztinnen und Hausärzten gewinnen können“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
Die Vereinbarung war 2018 zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), den gesetzlichen Krankenkassen, den Ärztekammern und dem Gesundheitsministerium getroffen worden und sollte ursprünglich zum Ende des Jahres auslaufen.
Sie legt fest, dass der Quereinstieg von Krankenhausärztinnen und -ärzten aus Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung in eine Hausarzttätigkeit insbesondere finanziell attraktiver werden soll. Ab 2024 können interessierte Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für einen Zeitraum zwischen zwölf und 24 Monaten eine finanzielle Förderung von bis zu 7.500 Euro pro Monat erhalten. Finanziert wird die Förderung je zur Hälfte von den KVen und den Krankenkassen. Das Land gibt weitere 500 Euro im Monat dazu, wenn die Maßnahme in besonderen Fördergebieten erfolgt.
400 Ärztinnen und Ärzte haben laut dem Düsseldorfer Gesundheitsministerium in den vergangenen fünf Jahren den Quereinstieg gewagt und ihre Facharztanerkennung in der Allgemeinmedizin erworben. Die Hälfte der Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger wurde im Anschluss an die beendete Fördermaßnahme in Gemeinden mit weniger als 40.000 Einwohnern vertragsärztlich tätig.
„Ich freue mich, dass wir weiter im Rahmen eines breiten Bündnisses für die zukünftige Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in unserem Bundesland einstehen und die Herausforderungen strukturiert angehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein, Frank Bergmann.
„Mit der Fortsetzung unserer gemeinsamen Vereinbarung haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, die hausärztliche Versorgung auf dem Land zu stärken und dem Hausärztemangel vorzubeugen“, ergänzte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.
Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, wies daraufhin, dass die Zahl der Weiterbildungsprüfungen im Gebiet der Allgemeinmedizin steige. „Daran lässt sich erkennen, dass viele Kolleginnen und Kollegen ihre berufliche Zukunft in der hausärztlichen Versorgung und der damit verbundenen Niederlassung sehen“, sagte er.
Der Quereinstieg eröffnet den in Frage kommenden Fachärztinnen und Fachärzten aus den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung laut den Partnern eine Gelegenheit, sich neu zu orientieren sowie eine weitere Facharztkompetenz in deutlich verkürzter Zeit zu erwerben.
Zudem können über ein sogenanntes Qualifizierungsjahr bisher stationär tätige Allgemeininternistinnen und Allgemeininternisten den Praxisalltag in der hausärztlichen Versorgung kennenlernen, ohne finanzielle Verluste zu erleiden.
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