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Organspende: Hohe Bereitschaft, wenig Vertrauen

  • Dienstag, 31. Januar 2017
Uploaded: 16.07.2013 15:35:58 by mis
/dpa

Hamburg – Die grundsätzliche Bereitschaft zur Organspende in Deutschland ist hoch, auch wenn die tatsächlichen Spenderzahlen im vergangenen Jahr auf einen Tiefststand gefallen sind. Das geht aus einer heute veröffentlichten Onlineumfrage des Instituts my­Markt­forschung.de hervor. Befragt wurden 1.069 Deutsche zwischen 18 und 70 Jahren.

Demnach zählen 47 Prozent der Befragten zu den überzeugten Spendern. Sie sind ohne Einschränkungen zur Organspende bereit. Weitere 35 Prozent gehören zur Gruppe der potenziellen Spender, die insgesamt unsicher sind oder nur bestimmte Organe für eine Spende in Erwägung ziehen. 19 Prozent gehören zu den entschlosse­nen Nichtspendern.

Der Anteil von Personen mit Organspendeausweis liegt laut Umfrage auf Rekordni­veau: 38 Prozent der Deutschen haben danach ihre Einstellung zur Organweitergabe doku­men­tiert. 2012 waren es laut eines Berichts der Bundeszentrale für gesundheitliche Auf­klärung nur 22 Prozent.

Dass die tatsächlichen Spenderzahlen weiter zurückgegangen sind, erklären die Markt­for­­scher mit fehlendem Vertrauen von Ärzten und Bevölkerung in das Transplantations­system. Die größte Befürchtung, die einer Spende entgegensteht, sei der Missbrauch durch Organhandel, auch wenn dies in Deutschland nahezu ausgeschlossen sei, heißt es.

39 Prozent der entschlossenen Nichtspender und sogar 47 Prozent der potenziellen Spender hätten Angst davor. Die seit 2012 bekannt gewordenen Manipulationen an Wartelisten liegen auf dem zweiten Rang – mit 28 Prozent der Nichtspender und 36 Prozent der Unsicheren, die diese Befürchtungen haben.

Die Zahl der Organspenden war im vergangenen Jahr auf einen neuen Tiefststand ge­fallen. 2016 spendeten 857 Verstorbene ihre Organe, wie die Deutsche Stiftung Organ­transplantation (DSO) mitteilte. 2015 waren es 877 und im Jahr zuvor 864 Spender ge­wesen. 2010 hatte die Zahl noch bei 1.296 gelegen.

kna

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