Politik

Pflegeheime weitgehend isolieren

  • Montag, 30. März 2020
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU). /picture alliance, Sonja Wurtscheid
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU). /picture alliance, Sonja Wurtscheid

Berlin – Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), tritt angesichts der Zunahme der Corona-Todesfälle für eine weitgehende Isolierung der Pflegeheime ein.

„Für Pflegeeinrichtungen muss gelten: Tür zu. Nur die, die dort arbeiten, sollten rein­komm­en“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Auch Ausgangsbeschrän­kungen für Pflegebedürftige seien wichtig: „Selbst Spaziergänge können problematisch sein. So hart das klingt, eine vollkommene Isolation der Einrichtungen wäre das Beste.“

Allein in den 11.700 vollstationären Pflegeheimen werden über 800.000 Menschen be­treut. Die Ausbreitung des Coronavirus trifft diese Gruppe immer stärker. In zwei Pflege­heimen in Würzburg (12) und Wolfsburg (15) starben bis Sonntag etliche Bewohner.

Dut­zende weitere haben sich mit dem Virus angesteckt, ebenso zahlreiche Pflegekräfte. Ex­perten verweisen zudem auf zahlreiche Tote in italienischen und spanischen Heimen.

Auch der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann nannte die Lage in Pflegeheimen „be­droh­lich“. Der Mediziner verspricht sich viel von den Antikörpertests, die gerade ent­wi­ckelt werden. Damit können Fachleute erkennen, wer das Virus bereits durchlitten hat und dadurch immun ist. Mit diesem Wissen könnte man „Personal viel gezielter und si­cher einsetzen“, sagte Ullmann der FAZ.

Zudem könne mehr Personal helfen: „Es ist ein nächster Schritt der Solidarität gefragt, möglichst viele freiwillige Helfer in Pflegeheime zu bekommen. Es gibt 90.000 Medizin­studenten, die wir aktivieren können, diese könnten in Laboren und in der Pflege aushel­fen. Zudem könnte das Pflegepersonal vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen helfen.“

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung