Pflegeheime weitgehend isolieren

Berlin – Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), tritt angesichts der Zunahme der Corona-Todesfälle für eine weitgehende Isolierung der Pflegeheime ein.
„Für Pflegeeinrichtungen muss gelten: Tür zu. Nur die, die dort arbeiten, sollten reinkommen“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Auch Ausgangsbeschränkungen für Pflegebedürftige seien wichtig: „Selbst Spaziergänge können problematisch sein. So hart das klingt, eine vollkommene Isolation der Einrichtungen wäre das Beste.“
Allein in den 11.700 vollstationären Pflegeheimen werden über 800.000 Menschen betreut. Die Ausbreitung des Coronavirus trifft diese Gruppe immer stärker. In zwei Pflegeheimen in Würzburg (12) und Wolfsburg (15) starben bis Sonntag etliche Bewohner.
Dutzende weitere haben sich mit dem Virus angesteckt, ebenso zahlreiche Pflegekräfte. Experten verweisen zudem auf zahlreiche Tote in italienischen und spanischen Heimen.
Auch der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann nannte die Lage in Pflegeheimen „bedrohlich“. Der Mediziner verspricht sich viel von den Antikörpertests, die gerade entwickelt werden. Damit können Fachleute erkennen, wer das Virus bereits durchlitten hat und dadurch immun ist. Mit diesem Wissen könnte man „Personal viel gezielter und sicher einsetzen“, sagte Ullmann der FAZ.
Zudem könne mehr Personal helfen: „Es ist ein nächster Schritt der Solidarität gefragt, möglichst viele freiwillige Helfer in Pflegeheime zu bekommen. Es gibt 90.000 Medizinstudenten, die wir aktivieren können, diese könnten in Laboren und in der Pflege aushelfen. Zudem könnte das Pflegepersonal vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen helfen.“
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