Politik

Pflegekammer betont Bedeutung des Fachkräftestandards in der ambulanten Pflege

  • Donnerstag, 4. April 2019
/WavebreakMediaMicro, stockadobecom
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Hannover – Fach- und nicht Hilfskräfte müssen die ambulante Betreuung von Pflege­be­dürftigen gewährleisten. Darauf hat die Pflegekammer Niedersachsen hingewiesen. In einem Positionspapier warnt sie davor, zugunsten der billigsten Lösung die Qualität am­bulanter pflegerischer Versorgungsleistungen aufs Spiel zu setzen.

Hintergrund ist, dass Kostenträger und Leistungserbringer in Niedersachsen im vergange­nen Jahr beschlossen haben, es abrechnungstechnisch zuzulassen, dass Hilfskräfte ohne geregelte Qualifikation verschiedene Leistungen aus dem Bereich der Behandlungs­pflege wie Medikamentengabe erbringen und diese vom Leistungserbringer abgerechnet werden können.

„Die Möglichkeit der Erbringung von Maßnahmen der Behandlungspflege im Rahmen der häuslichen Krankenpflege durch Hilfskräfte in der zwischen den Kostenträgern und Leis­tungserbringern vereinbarten Form lehnt die Pflegekammer Niedersachsen strikt ab“, stellt die Kammer klar. Die Regelungen erfüllten nicht die Anforderungen an eine pro­fessionelle Pflege.

„Das Preisdumping in der ambulanten pflegerischen Versorgung nimmt derzeit irrwitzige Züge an“, sagte die Kammerpräsidentin Sandra Mehmecke jetzt in Hannover. Wichtig sei, in der ambulanten Pflege Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine pflegefachliche und sichere Versorgung ermöglichten. Dazu gehöre eine tarifvertragliche Bezahlung der Pflegenden.

Die Pflegekammer warnt davor, dass Pflegebedürftige unter Umständen gar keinen Kon­takt mehr zu qualifizierten Pflegefachpersonen hätten. „Fachliche Beratung und Überwa­chung der Wirkungen sind eine Domäne von Pflegefachpersonen und dienen der unmittelbaren Patientensicherheit“, so Mehmecke.

hil

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