Pharmaindustrie favorisiert digitale Packungsbeilagen für Medikamente

Berlin – Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) tritt für digitale Packungsbeilagen von Medikamenten (electronic product information, ePI) ein.
„Im Jahr 2022 wurden in Deutschland mehr als 1,5 Milliarden Packungsbeilagen produziert, was hochgerechnet 10.500 Tonnen CO2-Äquivalenten entspricht“, erläuterte Boris Thurisch, Geschäftsführer Safety Affairs und Geschäftsfeldleiter Umwelt und Nachhaltigkeit des Verbandes.
Durch die Digitalisierung der Packungsbeilage ließen sich 90 Prozent davon einsparen, so das Ergebnis einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML sowie des IGES Instituts. Neben der Nachhaltigkeit haben ePIs laut dem BPI viele weitere Vorteile: Informationen seien auf dem aktuellen Stand, Änderungen zur Vorversion würden angezeigt.
Patienten könnten einzelne Kapitel auswählen, die Schriftgröße einstellen oder sich Texte vorlesen lassen. Im Fall von Arzneimittellieferengpässen könne problemlos auf Packungen mit fremdsprachigen Packungsbeilagen zurückgegriffen werden, da eine deutschsprachige Version online zur Verfügung stehe.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat bereits einheitliche Standards für ePIs entwickelt. Nach aktueller Gesetzeslage sind sie laut BPI aber nur zusätzlich zur Papierversion erlaubt.
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