Philippinische Pflegekräfte warten auf deutsches Visum

Hannover – Trotz des Personalmangels in der Pflege müssen derzeit mehr als 250 Pflegekräfte aus den Philippinen monatelang warten, um ein Visum für Deutschland zu bekommen. Derzeit stünden in der deutschen Botschaft in Manila 266 Pfleger auf der Warteliste für ein Visum, erklärte die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Die Wartezeit für Pflegekräfte gibt die Botschaft auf ihrer Homepage derzeit mit sechs Monaten an.
Die Regierung betonte in ihrer Antwort auf die FDP-Anfrage jedoch, es gebe bereits konkrete Bemühungen, durch eine Verstärkung des Personals in den deutschen Auslandsvertretungen und eine teilweise Auslagerung der Antragsbearbeitung an externe Dienstleister die Wartezeit zu verringern.
Die große Koalition hatte in der „Konzertierten Aktion Pflege“ beschlossen, verstärkt Pflegekräfte aus dem Ausland anzuwerben und die Visa-Vergabe für Bewerber zu beschleunigen. Im Sommer war die Parlamentarische Staatssekretärin Sabine Weiss (CDU) in die Philippinen gereist, um über die Arbeitsmöglichkeiten von Pflegekräften in Deutschland zu beraten.
Die FDP kritisierte die schleppende Visa-Bearbeitung. „Selbst wenn die Maßnahmen der 'Konzertierten Aktion Pflege' zur verbesserten Fachkräfteeinwanderung greifen sollten, würden diese Bemühungen durch die langen Wartezeiten konterkariert“, sagte die Pflegeexpertin Nicole Westig. So bleibe Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dringend benötigtes Personal, das teils aus eigenen Mitteln angeworben und geschult worden sei, vorenthalten, beklagte sie.
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