Psychologen mahnen Schutz sensibler Patientendaten an

Berlin – Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat die Bundesregierung aufgerufen, bei der Umsetzung der elektronischen Patientenakte (ePA) den Schutz von sensiblen Patientendaten zu gewährleisten.
Der Verband sieht diese in Gefahr – besonders im Bereich hochsensibler Daten, etwa aus psychotherapeutischen Behandlungen. Der Verband stellt daher in einem neuen Positionspapier Forderungen für den Datenschutz bei der ePA auf. Besonders wichtig ist danach die Datensouveränität der Bürger.
„Die Möglichkeit der informierten Selbstbestimmung zum Beispiel über die Freigabe zur Nutzung und zum Löschen von Gesundheitsdaten muss gegeben sein“, so der Verband. Das gelte auch für die Verwendung der Daten für wissenschaftliche Forschungszwecke.
Der Verband betont zudem die Bedeutung der Anonymisierung. Nötig sei außerdem, die Daten zur Behandlung psychischer Erkrankungen besonders sensibel zu behandeln. „Diese Behandlungsdaten haben typischerweise weitgehende Bezüge in das Privat-, Familien- und Berufsleben mit vielen Drittbezügen“, so die Autoren des Positionspapiers.
Sie warnen, dass diese Daten aufgrund der fehlenden Standardisierung für Forschungszwecke kaum nutzbar seien. „Anonymisierung gerät bei Psychotherapiedaten schnell an ihre Grenzen und erfordert – soweit überhaupt möglich – zuvor eine standardisierte Dokumentation“, hieß es aus dem BDP.
Dennoch müsse den Patienten auch hier ermöglicht werden, die Daten jederzeit ganz oder teilweise zu löschen. Der BDP weist darauf hin, dass die Datensouveränität eine grundlegende Voraussetzung für das Vertrauen der Bürger bei der anstehenden Digitalisierung von Gesundheitsdaten sei.
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