Politik

Reform der Notfallversorgung: KBV sieht Referentenentwurf kritisch

  • Dienstag, 25. November 2025
/Stephan Dinges, stock.adobe.com
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Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) habt bei dem jüngst vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten Referentenentwurf zur Notfallreform große Bedenken.

„Kritisch ist nach wie vor das Festhalten an zum Beispiel einem 24/7-aufsuchenden Notdienst zusätzlich zur Regelversorgung, der ist mit Personal nicht zu besetzen, dieses Personal gibt es nicht, das haben wir nicht“, warnte Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. Ähnliches gelte für die geplanten integrierten Notfallzentren (INZ).

Zudem entstehe „bei beiden der Eindruck für Bürgerinnen und Bürger, dass wir eine weitere zusätzliche Versorgungssäule aufmachen, das ist genau das Gegenteil dessen was wir gerne kommunizieren würden, nämlich eine gezielte und gut gesteuerte Versorgung, so wie sie bedarfsgerecht ist“, so Hofmeister in einem Videointerview der KBV. Dabei gebe es, etwa in Niedersachsen, bereits bestehende Konzepte, die „wunderbar zeigen, wie eine solche Notfall- und Akutversorgung aussehen kann“.

Die 116117 müsse in einem solchen Konzept die Rolle der flächendeckenden Erreichbarkeit für ambulante Versorgung spielen, gleichzeitig auch die Ersteinschätzung vornehmen und auch den Terminservice mit abdecken, betonte der KBV-Vize. Zustimmung äußerte Hofmeister bezüglich der im Entwurf vorgesehenen besseren Vernetzung der 116117 und der 112 sowie zum geplanten bundesweit einheitlichen Ersteinschätzungsverfahren.

In der „noch in diesem Monat“ stattfindenden Verbändeanhörung werde man versuchen, die Argumente des KV-Systems einzubringen und vor allem vor den Aspekten zu warnen, die „einfach nicht darstellbar sind, weil es dafür kein Personal gibt“.

EB/aha

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