Vermischtes

Roche will mehr in Forschung investieren

  • Mittwoch, 15. März 2023
/dpa
/dpa

Basel – Der Schweizer Pharmakonzern Roche will in diesem Jahr mehr in Forschung und Entwicklung inves­tieren: „Wir erhöhen unsere Ausgaben im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf knapp 15 Milliarden Fran­ken“, sagte der neue Roche-Chef Thomas Schinecker in einem heute veröffentlichten Interview mit den Schweizer Tamedia-Titeln.

Für 2023 werde es zudem „sicher nicht“ zu einem Stellenabbau kommen. Es würden Stellen aufgebaut. „Wir werden uns im digitalen Bereich weiter verstärken. Und in der Forschung suchen wir immer nach den welt­weit besten Talenten.“

Trotz Wegfalls der Einnahmen mit Coronamedikamente und abgelaufenen Patentschutzes von drei Krebs­the­rapien werde es auch keine Sparprogramme geben. „Der Gewinn wird im gleichen Maß zurückgehen wie der Umsatz, das heißt, wir können unsere Gewinnmarge halten“, sagte Schinecker.

Die Gewinnmarge von 42,1 Prozent von Roches Pharmasparte sei trotz steigender Gesundheitskosten ge­recht­­fertigt. Sein Konzern trage hohe Risiken, so Schinecker.

„Nur eines von zehn Medikamenten kommt zum Patienten, die anderen fallen in der Forschung durch. Die Entwicklungskosten für ein neues Medikament betragen im Branchenschnitt 2,6 Milliarden Franken. Zwei Drittel der Kosten fallen vor der klinischen Phase an.“

Schinecker, der seit heute den Pharmakonzern leitet, will ein Augenmerk auf die Laborinformatik legen: „Wir arbeiten an Algorithmen, die verschiedene Daten von Patientinnen und Patienten kombinieren – und der Ärztin und dem Arzt im Spital oder der Praxis per künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen Hilfestel­lung geben für Diagnose und Therapie.“

Zurzeit verdopple sich rund alle 80 Tage das Wissen in der Biologie. „Kein Mensch kann da die neuesten Pub­li­kationen kennen. Die IT schafft das aber, die Algorithmen verbessern sich konstant.“

Trotz des sich verändernden steuerlichen Umfelds in der Schweiz und im Ausland wolle Roche in der Schweiz bleiben. Von Subventionen halte das Unternehmen nichts. „Wir sind ein Schweizer Unternehmen und wollen das auch bleiben“, sagte Schinecker. Aber: „Es ist definitiv so, dass andere Länder momentan wollen, dass wir bei ihnen mehr Produktion und Entwicklung aufbauen.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung